Die gute alte Zeit, die nur in der Erinnerung so gut ist oder war sie doch leichter, besser? War Gott, als der Allmächtige, zu dem man mit allen Sorgen kommen konnte immer präsent?
Genau, es begann in der guten alten Zeit. Von einer .Hundertzehniähriqen" möchten wir Ihnen berichten. Wie sie gewachsen ist in den vergangenen Jahren. Wo die .Hundertzehnjähriqe" wohnt?
Die Chronisten berichten: "Die Stadt Eberbach/Baden zählte um 1900 schon 6000 Einwohner. Die erste Brücke war bereits über den Neckar fertiggestellt, es gab eine Bürgerschule, ein Amtsgericht und die Infrastruktur war durch den Anschluss an die Bahnlinie und die Kettenschifffart schon ausgebaut." In dieser Zeit des sichtbaren Fortschrittes, geschah etwas Besonderes. Durch einen jungen Mann, wurde die Botschaft vom neuapostolischen Glauben nach Eberbach gebracht.
Am 27. April 1900 konnte ein lebender Apostel in der Odenwaidstraße 25 sechs Menschen das Sakrament der Heiligen Versiegelung spenden. Es war der Geburtstag der Neuapostolischen Gemeinde in Eberbach. Die neuapostolische Kirche war zu diesem Zeitpunkt bereits über ganz Deutschland verbreitet und besaß schon eine eigene Zeitschrift. So konnte man damals im "Herold" lesen: "Apostel Ruffwirkte am 27. April 1900 in Eberbach in dem Hause Ludwig Schulz, Odenwaldstr. 25, wo derselbe eine neue Gemeinde gründete und sechs Seelen dieser durch die Versiegelung einverleibte."
Die Gemeinde ist in den 110 Jahren gewachsen. Sie hat als Gemeinschaft viel erlebt. Der Erste Weltkrieg machte es der kleinen gläubigen Schar schwierig Gottesdienste durchzuführen, es musste auf die noch bestehenden Gemeinden Beerfelden oder Heidelberg ausgewichen werden.
Ab 1921 fanden in der Privatwohnung in der Odenwaidstraße 25 wieder Gottesdienste statt. Später diente ein Klassenraum in der Volksschule und auch Werkstätten als Versammlungsräume, wo sich die stetig wachsende Schar der Gläubigen treffen konnten um ihre Andachten durchzuführen. Erst im Juni 1953 ging endlich der langersehnte Wunsch nach einer eigenen Kirche in Eberbach in Erfüllung. Bald aber wurden auch diese Räume zu eng, die Gemeinde in Eberbach wuchs. Man musste sich mit dem Gedanken vertraut machen, einen größeren Platz zu finden und schließlich konnte man im Schafwiesenweg 26 einen geeigneten Bauplatz finden. Die Einweihung dieses Gotteshauses am 17. Dezember 1976 war ein gesegneter Höhepunkt. Doch schon nach knapp 25 Jahren war diese große .Bezirkskirche" zu groß und sanierungsbedürftig geworden, weshalb sie einem Neubau Platz machen musste. Dieser wurde erst vor kurzem mit einem wichtigen Architekturpreis ausgezeichnet. Nicht nur durch die Schönheit ist die Gemeinde begeistert, sondern auch durch ihre grandiose Flexibiliät und ihren großen Nutzen
Die Gemeinde Eberbach zählt 2010 ca. 220 Mitglieder. Die Aktivitäten sind sehr groß und die Gläubigen engagiert. Einen großen Stellenwert im neuapostolischen Gemeindeleben nimmt die Musik ein. Schon gleich nach der Gründung der Gemeinde um 1900 trug ein kleiner Chor, begleitet von zwei Geigen, zur Verschönerung der Gottesdienste bei. Aus den wenigen freudigen Sängern ist im Laufe der Jahre ein großer, stimmlich geschulter Chor geworden.
Schon die Kleinsten in der Vorsonntagsschule lernen schöne Lieder singen. Dies setzt sich in der Sonntagsschule und im Kinderchor fort. Auch der Organistennachwuchs wird an der tollen Göckel-Pfeifenorgel von einer eigens engagierten Orgellehrerin unterrichtet.
Auch die neuapostolischen Jugendlichen der Gemeinde Eberbach sind und waren zu allen Zeiten sehr aktiv. In den Anfängen der Gemeinde waren es junge Glaubensbrüder, die freudig anderen Menschen von ihrem Glauben berichteten und zu den Gottesdiensten eingeladen haben. Heute erleben die Jugendlichen viele Highlights. Einer war der Europa-Jugendtag 2009 in Düsseldorf. Ein anderer der spezielle Gottesdienst im Gedenken an Entschlafene in der ältesten Kirche des Neckartals, in der Ersheimer Kapelle in Hirschhorn.
Eine lebendige Gemeinde besteht nicht nur aus Kindern und Jugendlichen. Sie besteht auch aus unseren Senioren - die lebende Chronik. Für sie gibt es auch zahlreiche Aktivitäten, wie zum Beispiel monatlich stattfindende Wanderausflüge.
Zu allem braucht es fleißige Organisatoren und Helfer, die sich in den Reihen der Amtsbrüder und Glaubensgeschwister immer wieder finden. Es ist eine Gemeinschaft von Glaubensgeschwistern - und Geschwister helfen sich gern untereinander.
Wo hört Ihnen noch jemand zu? Hören Sie gern zu? Dann laden wir Sie gerne zu unseren Gottesdiensten ein.