Bis auf den letzten Platz besetzt war der untere Nebenraum der Kirche Wiesloch am Dienstagabend, 21. Februar 2017. Mehr als dreißig Interessierte aus dem ganzen Kirchenbezirk lauschten den Ausführungen von Dr. Christiane Hornstein, der ärztlichen Leiterin des Zentrums für peripartale Therapie am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden.
Schwerpunkt der Arbeit von Dr. Christiane Hornstein liegt auf der Behandlung und Begleitung von psychisch erkrankten Eltern mit Kinderwunsch, während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Die erfahrene Psychiaterin weiß, wie wichtig es ist, die Kinder in speziellen Mutter-Kind-Behandlungen einzubeziehen, da rund 60% der Kinder psychisch erkrankter Eltern selbst im Laufe ihres Lebens zu psychischen Auffälligkeiten neigen.
Neben ihrer klinischen Tätigkeit ist Dr. Hornstein in der Prävention aktiv. Im Rahmen der Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ stärkt das Präventionsnetz „Hand in Hand“ Familien mit Kindern bis drei Jahren und informiert am runden Tisch Hebammen, Gynäkologen, Pädiater und Therapeuten über Früherkennung im Rhein-Neckar-Kreis.
Wie wichtig die Begleitung der Kinder psychisch erkrankter Eltern ist, stellte auch Bischof i. R. Rolf Ludwig in seiner Funktion als 2. Vorsitzender des Missionswerkes der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland heraus. Das Missionswerk hat für dieses Nischenthema in 2016 insgesamt 70.000 Euro bereitgestellt. Auch für den Antrag von Dr. Christiane Hornstein wurden 6.000 Euro bewilligt und im September 2016 von Bischof i. R. Rolf Ludwig und Bezirksevangelist Klaus Egolf, Vorsteher der Gemeinde Wiesloch überreicht.
Die anschaulichen Ausführungen von Dr. Hornstein öffneten bei den aufmerksamen Zuhörern neue Gesichtspunkte, Empathie und Mitgefühl. Der herzliche Applaus am Ende des Abends spiegelte Begeisterung, Dankbarkeit und Anerkennung wieder.