„Ich bete an die Macht der Liebe“ (Dmitri Bortnianskj 1751 – 1825) – vorgetragen vom Instrumentalensemble in mannigfachen Variationen - erfüllte die Kirche Heidelberg-Werderstraße am Mittwoch, 21. Juni 2023. Zum Abendgottesdienst waren auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Heidelberg (ACK) gekommen.
Das Gleichnis vom Wachsen der Saat
„Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. Von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht reif ist, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.“ - Markus 4,26-29 war Predigtgrundlage.
„Was ist das Reich Gottes?“ berichtete Hirte Volker Nürk, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Werderstraße von einer Unterhaltung in der Sakristei. Das Reich Gottes sei nicht an Ort und Zeit gebunden, es sei dort, wo Göttlichkeit verspürt werde und dort, wo ein Stückchen Himmel installiert werde, reichte die Bandbreite der Antworten, die Hirte Nürk in die Worte Jesu „Sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (aus Lukas 17,21) bündelte. Er differenzierte in eine innere und eine äußere Dimension, wobei die innere Dimension vom persönlichen Glauben und den daraus resultierenden Entscheidungen bestimmt werde, während Verhaltensmuster wie Barmherzigkeit, Nächstenliebe oder Frieden stiften ein Stück Reich Gottes ins Umfeld tragen.
Offen zu sein und dem Reich Gottes in Form des Wirkens des Heiligen Geistes Raum zu geben, mahnte Diakonin Anne Löwen in ihrem ersten Predigtbeitrag nach ihrer Ordination in ihrer Gemeinde an. Die alles erfüllenden Liebe Gottes müsse einfach weitergegeben werden.
„Amazing Grace“ – intoniert vom zehnköpfigen Instrumentalensemble stimmte auf den sakramentalen Teil des Gottesdienstes ein.
Grußwort
In seinem Grußwort nach dem Gottesdienst zollte Mathias Kirchgässner, 2. Vorsitzender der ACK Heidelberg und Delegierter der katholischen Stadtkirche, zuerst der Ordination von Diakonin Anne Löwen Anerkennung und wünschte Gottes Segen. Er bedankte sich für die Einladung zum Gottesdienst anlässlich der seit Mai 2023 bestehenden Vollmitgliedschaft der drei neuapostolischen Stadtgemeinden. Mit dem Glauben an Jesus Christus, der Worte Gottes im Neuen Testament sowie dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis beschrieb er die gemeinsamen Grundlagen der zwölf Kirchen in der ACK Heidelberg. Gleichzeitig erinnerte er an die gemeinsam erarbeitete ökumenische Vereinbarung aus dem Jahr 2017. „Suchet der Stadt Bestes“ (Jeremia 29,7) überschrieb er den ökumenischen Dialog, das gemeinsame Gebet und die gemeinsamen Gottesdienste mit stetiger Vertiefung, vertrauensvollen Gesprächen einhergehend mit der Öffnung der Herzen für das Wirken des Heiligen Geistes, der bekanntlich wehe wo er wolle. „Vertrauen wir uns seiner Wirkung an“ schloss er seine Ausführungen.
Noch lange wurden im Anschluss schöne, wertschätzende Gespräche bei kühlen Getränken und Fingerfood in den unteren Räumen geführt.