Der ökumenische Brauch „Lebendiger Adventskalender“ lebte nach zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung im Heidelberger Stadtteil Wieblingen wieder auf. Am Dienstagabend, 13. Dezember 2022 hatte die neuapostolische Kirche Heidelberg-Wieblingen ihre Türen geöffnet.
Der „Lebendigen Adventskalender“ wurde von einem Team aus Mitgliedern der evangelischen Kreuzgemeinde und der katholischen Kirchengemeinde St. Bartholomäus im Herbst zusammengestellt. An jedem Abend im Advent öffnet eine andere kirchliche oder private Gruppierung ihre Haus-, Hof- oder Gartentür, um ein paar Minuten in adventlicher Stimmung innezuhalten.
Laternen wiesen am Dienstagabend den Weg ins Innere der Neuapostolischen Kirche. Nur der beleuchtete Weihnachtsbaum und flackerndes Kerzenlicht erhellten das Kirchenschiff. Der gemeinsam gesungene Choral „Wie soll ich dich empfangen“ (GB 3) eröffnete die Adventsandacht. Hirte i. R. Helmut Haas begrüßte die Wieblingerinnen und Wieblinger und stellte anlässlich des Datums Lucia von Syrakus (*um 283 – 304), eine später als Heilige verehrte Märyrerin, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Obwohl das Christentum heutzutage mit 2,3 Milliarden Mitgliedern weltweit die größte der Weltreligionen sei, gebe es immer noch massive Christenverfolgungen.
„Advent ist es heut“ (GB 8) - der gemeinsame Gesang bereitete die Betrachtungen von Berit Haas zum Advent vor. Advent habe sich mittlerweile zur Vorweihnachtszeit entwickelt, obwohl die Adventszeit rund 1.500 Jahre lang stille Vorbereitungs- und Fastenzeit gewesen sei. Advent bedeute Ankunft und sei für Christen die Zeit der Erwartung der Ankunft Christi, dessen Geburtstag in der Weihnachtsnacht gefeiert werde, die Vorbereitung des eigenen Herzens sowie die Erwartung der Wiederkunft Christi.
„Gelobet sei der König“ (GB 7) leitete über zu einem von Manuel Haas vorgetragenen Gedicht. „O du fröhliche“ - das gemeinsam gesungene Weihnachtslied beschloss die 25minütige besinnliche Adventsandacht. Bei Glühwein, Kinderpunsch und Lebkuchen entwickelten sich im weihnachtlich illuminierten Vorraum noch schöne Gespräche, bis sich die Teilnehmer wieder mit Adventsfreude im Herzen in die Dunkelheit der Adventsnacht verabschiedeten.