Eine brennende Taufkerze auf dem Altar der Kirche Heidelberg-Wieblingen kündigte am Sonntag, 21. August 2022 die Taufe des kleinen Fiete im sakramentalen Teil des Gottesdienstes an.
Mit „Großer Gott, wir loben dich“ eröffnete ein Vocalensemble den Predigtteil des Gottesdienstes. Priester Holger Döhling stellte fest, dass Lobpreis des dreieinigen Gottes die große anwesende Gemeinde verbinde und es eine bewusste Entscheidung der Eltern sei, ihr Kind durch die Taufe Christ werden zu lassen und so Jesus Christus als treuen Freund im Leben zu haben. Er appellierte an die Gemeinde, Fiete und seine Eltern in gegenseitiger Wertschätzung zu begleiten und in jedem Menschen eine Gabe Gottes zu sehen.
Die brennende Taufkerze als wichtigen Bestandteil der römisch-katholischen Liturgie beschrieb Priester Döhling. Sie gebe Orientierung im Leben und gehe zurück auf das Leiden und Sterben mit der finalen Auferstehung von Jesus Christus. Dass Feuer im Alten Testament eine Möglichkeit Gottes war, sichtbar werden zu können, erläuterte Priester anhand der Predigtgrundlage 2. Mose 3,2 „Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.“ Da es Menschen unmöglich sei, Gott zu sehen, mache er sich erleb- und seine Stimme hörbar. Oft drücke er seine Anwesenheit durch Feuer aus, gab in Feuer- und Wolkensäule bei der Wüstenwanderung Orientierung und sandte den Heiligen Geist an Pfingsten in Gestalt von feurigen Zungen.
Taufe als Geschenk Gottes, das Orientierung und Begleitung vermittle und den Glauben erlebbar werden lasse, formulierte Priester Markus Kloss seinen Predigtbeitrag.
Nach Vaterunsergebet und Sündenvergebung traten die Eltern mit Fiete an den Altar. Die Taufe sei eine erste fundamentale Gnadenmitteilung Gottes erinnerte Priester Döhling. Kinder seien eine Gabe Gottes, die es wertzuschätzen gelte. Nach der Taufhandlung feierte er mit der ganzen Gemeinde Heiliges Abendmahl und beendete den Gottesdienst mit Gebet und Segen.
„Der Herr ist mein Licht“ (George Frederick Root 1820 - 1895, nach Psalm 27) - mit diesem Lied fasste das Vocalensemble den Gottesdienst musikalisch zusammen.