In der gemäß den Hygieneregeln aufgrund der Corona-Pandemie spärlich besetzten Kirche Heidelberg-Werderstraße feierte Apostel Martin Rheinberger den Gottesdienst am Sonntag, 30. August 2020, in dessen Verlauf er fünf Kleinkindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung spendete.
Inspiriert vom Vortrag des Streichquartetts „Gott ist gegenwärtig“ (GB 103) berichtigte Apostel Rheinberger zu Beginn seiner Predigt, dass Gott nicht nur gegenwärtig, sondern der Allgegenwärtige sei. Dass sich daraus Konsequenzen für den Glaubenden ergeben, machte er an der Gelassenheit von Apostel Paulus während eines vierzehntägigen Unwetters bei einer Schiffspassage nach Rom deutlich. Obwohl die Besatzung ihrem Schicksal ausgeliefert war und Todesängste durchlitt, ließ sich Paulus zur Stärkung Brot reichen, weil Gott ihn wissen ließ „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir!“ (aus Apostelgeschichte 27). Wer Gottes Allgegenwart in sein Leben nehme, erfahre die Sicherheit „Gott ist bei mir, mit mir und geht mir auch nach!“, versprach Apostel Rheinberger.
Johannes 6,26
„Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.“ (Johannes 6,26) war Predigtgrundlage des Gottesdienstes. Apostel Rheinberger beleuchtete den biblischen Kontext, als die Menschen, die das Speisungswunder erlebt hatten, am Folgetag wieder zusammenkamen, um erneut satt zu werden. Der Apostel mahnte, im Sohn Gottes nicht den Wunscherfüller oder den Problemlöser irdischer Probleme zu sehen, sondern den Erlöser, um das ewige Leben zu erlangen.
In Gott den Allmächtigen und Allwissenden zu erkennen und daraus Vertrauen zu schöpfen, erläuterte Apostel Rheinberger am Beispiel des Jüngers Philippus, der in seiner ersten Begegnung Jesus als den Messias und Erlöser erkannte, aber im Anblick der zu versorgenden Menschenmenge nur den Mangel sah. Auch während der Zeit der Pandemie sei Vertrauen in die göttliche Allmacht notwendig.
Bischof Jörg Vester ermunterte in seinem Predigtbeitrag dazu, auch kleine, unscheinbare Beiträge zu leisten, die durch Gottes Segen zu etwas Großem werden können, ähnlich der fünf Brote und zwei Fische, mit denen weit mehr als 5000 Menschen versorgt werden konnten.
Im Gebet am Ende des sakramentalen Teils des Gottesdienstes dankte Apostel Rheinberger Gott besonders für das Sakrament der Heiligen Versiegelung und das Sakrament des Heiligen Abendmahls, bevor das Streichquartett den musikalischen Schlusspunkt mit dem irischen Segenslied setzte.