Mächtiger Chorgesang erfüllte die Kirche Heidelberg-Werderstraße am Sonntagvormittag, 19. Mai 2019. Singles aus Süddeutschland, aber auch aus Westdeutschland und der Schweiz hatten sich zum Gottesdienst mit Bischof Jörg Vester versammelt.
„Gut, dass wir einander haben“ (Manfred Siebald *1948) sang der große gemischte Chor mit Klavier- und Orgelbegleitung zu Beginn des Predigtteils. „…lernen, wie man streiten und sich dennoch lieben kann.“ – diese Textpassage veranlasste Bischof Vester, daran zu erinnern, dass auch die ersten Apostel „hart aneinandergerieten“, um die richtigen Lösungen für die junge Kirche zu finden.
„Und sie stiegen in das Boot und der Wind legte sich.“
Matthäus 14, 32 war Predigtgrundlage des Gottesdienstes. Bischof Vester schilderte den biblischen Kontext, als Jesus die Jünger nach der Speisung der Fünftausend in einem Boot ans andere Ufer schickte, um selbst zum Beten auf einen Berg zu steigen. Als Jesus in der vierten Nachtwache übers Wasser zu dem in Seenot geratenen Boot ging, erschraken die verängstigten Jünger. Als sie Jesus erkannten, wollte Petrus ebenfalls übers Wasser gehen, sank ein und wurde von Jesus errettet bis sich schließlich der Wind legte. Der Bischof spannte eine Brücke vom biblischen Geschehen ins tägliche Leben, wo sich ebenfalls Gegenwind, Misserfolge oder das Gefühl des Verlassenseins einstellen. Er versicherte, dass Gott immer da sei, alles sehe und zur richtigen Zeit eingreife, sofern seine Hand im Glauben und Vertrauen ergriffen werde.
Bischof Vester skizierte die damalige junge Kirche zwischen Ostern und Himmelfahrt, die nach menschlichem Ermessen nach Jesus Tod zum Scheitern verurteilt gewesen sei, Gott aber 2000 Jahre lang seine schützende Hand darüber gehalten habe. Er bat darum, sich auch für die Glaubenssorgen des Nächsten zu interessieren und eine helfende Hand auszustrecken.
Hirte Volker Nürk aus der Gemeinde Heidelberg beschrieb das Vertrauen zu Gott, in schwierigen Situationen etwas mit ihm zu wagen mit einem Zitat von Hilde Domin (1909 – 2006) „Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug“.
Bezirksevangelist Rainer Lang versicherte in seinem Predigtbeitrag den anwesenden Singles, dass Jesus heute und morgen trage und dort wo er sei, immer Friede herrsche.
Nach Sündenvergebung und Heiligem Abendmahl äußerte Bischof Vester im Schlussgebet die Gewissheit, dass Gott alle Dinge in seiner Hand hält. Die gesungene Antwort des gemischten Chores lautete „Der Heiland sorgt für dich“ (CB 158)
Verpflegung und Getränke sorgten dafür, dass die Gottesdienstbesucher in den unteren Räumen und im angrenzenden Kirchengarten schöne Stunden der Gemeinschaft verbringen konnten, bis am Nachmittag das offene Singen der Singles Süddeutschland startete.