Angeregt durch den Ortschronisten des Heidelberger Stadtteils Wieblingen erinnerte sich die Gemeinde Heidelberg-Wieblingen daran, dass das Kirchengebäude im „Sandwingert 103“ am 22. September 1968 geweiht wurde. Zum Gottesdienst anlässlich des 50jährigen Jubiläums am Sonntag, 23. September 2018 waren auch Freunde, Bekannte und Nachbarn gekommen.
Evangelist Uwe Distler hieß alle Anwesenden herzlich willkommen, gemeinsam Gottesdienst zu feiern, weil Gott nun allen dient. Dankbarkeit äußerte er darüber, ein Gotteshaus zu haben und ungestört Gottesdienste feiern zu können, was weltweit nicht allen Christen möglich sei.
Seiner Predigt legte er Römer 10, 10 zu Grunde: „Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“ Evangelist Distler stellte fest, wenn das Wort Gottes im Zentrum stehe, wolle man auch sein Leben danach gestalten. Während die alttestamentarischen Gebote zwar auswendig gelernt, aber doch eher unvollkommen eingehalten wurden, bieten die neutestamentarischen Gebote von Jesus Christus Gerechtigkeit durch Glauben und Gnade an. Apostel Paulus, der vom Christenverfolger zum Bekenner wurde, trug das Feuer des christlichen Glaubens weiter. Evangelist Distler zeigte sich erfreut darüber, dass es über Jahrhunderte hinweg am Brennen gehalten werden konnte, und versicherte, dass Gott des Lebens Mangel füllt.
Wie die ersten Christen Gott mitnehmen, hinaustragen und dem Nächsten eine Brücke sein, riet Priester Steffen Ambiel in seinem Predigtbeitrag. Die von Jesus geschaffene Freiheit, bei der er alte Gesetze durch das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe ersetzte, beleuchtete Priester Manuel Mauritz.
Evangelist Distler stellte die Frage „Bist du ein Christ oder brennst du dafür, Christ zu sein?“ bevor er zum sakramentalen Teil des Gottesdienstes überleitete.
„Gottes Liebe ist so wunderbar“ sangen die Kinder mit Gitarrenbegleitung und setzten den musikalischen Schlusspunkt des Gottesdienstes.
Anschließend gab Hirte i. R. Helmut Haas einige Einblicke in die Geschichte der Gemeinde, die 1930 gegründet wurde, dann aber mehrfach die Versammlungsstätte wechseln musste, bis am 22. September 1968 das Kirchengebäude im Sandwingert 103 geweiht werden konnte.
Danach bat Helmut Haas alle Anwesenden nach draußen, wo Uwe Distler zusammen mit Walter Petschan vom Stadtteilverein einen Weinstock im Vorgarten der Kirche pflanzten in Anlehnung an die Worte Jesu „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben…“ (Johannes 15, 5). Walter Petschan war im Rahmen seiner Arbeit für das im Aufbau befindliche Ortsmuseum auf das Datum der Kirchenweihe gestoßen und schilderte, dass bereits bei der ersten urkundlichen Erwähnung Wieblingens im Jahr 767 von Weinbergen die Rede war und davon der Straßennamen Sandwingert herrühre.
Zwischenzeitlich waren im Foyer der Kirche die Gläser gefüllt und im Nebenraum ein Buffet aufgebaut, zu dem jeder etwas beigetragen hatte – die besten Voraussetzungen, um den Vormittag mit schönen Gesprächen in herzlicher Gemeinschaft ausklingen zu lassen.