Als am Mittwoch, 22.Februar 2017 in der Neuapostolischen Kirche in Epfenbach das letzte Lied „Lobt Gott erlöste Scharen“ verklang, gingen fast 117 Jahre Gemeindegeschichte zu Ende. Apostel Herbert Bansbach feierte diesen bewegenden Gottesdienst mit den Gemeinden Epfenbach und Eschelbronn, welche zusammen nun die neue Gemeinde Eschelbronn bilden.
Als Grundlage des Gottesdienstes diente das Bibelwort aus 1. Mose 21 V.19 „Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.“
Zu Beginn des Gottesdienstes wurde durch den Vorsteher der Gemeinde Epfenbach, Evangelist Karlheinz Mahder, eine kurze Zusammenfassung der Entwicklung der Neuapostolischen Kirche Epfenbach, vorgetragen: Im Jahre 1900 hörte Adam Ambiel von einem Apostel welcher in Frankfurt leben würde. Er reiste dorthin und erkannte in ihm einen Gesandten Jesu. Auf der Rückreise mit dem Apostel empfing Adam Ambiel in einem Gottesdienst in Eberbach durch Handauflegung des Apostels den Heiligen Geist. Freudig kehrte er nach Epfenbach zurück. Viele Hindernisse wurden ihm in den Weg gelegt. Durch unermüdlichen Einsatz konnte dennoch bald eine kleine Gemeinde versammelt werden, welche bis zum heutigen Tag eine segensreiche Entwicklung erleben durfte.
In der Predigtausführung stellte Apostel Bansbach das Jahresmotto „Ehre sei Gott, unserem Vater“ an die Spitze des Gottesdienstes. Ehre gebühre alleine Gott, der Segen zur Entwicklung der Gemeinde Epfenbach gegeben hat. Dank sagen wir den Pionieren, welche bis zum heutigen Tag in großem Einsatz gewirkt haben.
Trauer sei erlaubt - ja sogar gut, tröstete der Apostel die Gemeinde. Wenn Liebe und Dankbarkeit im Herzen steht, dann bereitet Abschied Schmerzen. Er wünschte der Gemeinde, dass die Freude im neuen Eschelbronn bald die Trauer besiegen könne.
Zum Bibelwort schilderte Apostel Bansbach kurz die Begebenheit, als Hagar mit Ihrem Knaben in die Wüste geschickt wurde. Von Gott hatte Sie die Zusage, dass ihr Sohn bewahrt bleiben solle, ja, aus ihm sogar ein großes Volk werden würde. Hagar hatte das nicht vergessen, doch in Todesnot konnte sie an die Verheißung nicht mehr glauben. Nun öffnete Gott ihr die Augen und sie sah den Brunnen. Das tat Gott! Alles Weitere musste sie selbst tun. Das Wasser schöpfen und den Knaben tränken.
Auch in der heutigen Zeit wissen die Gläubigen um die Verheißung: Jesus wird wiederkommen! Diese Verheißung, so der Apostel, gelte nicht für eine Gemeinde, sie gilt für die Gemeindemitglieder. Gott öffne dafür die Augen wenn darum gebeten wird. Alles Weitere sei die Aufgabe jedes Einzelnen.
Apostel Bansbach wies auf die drei Sakramentalen Handlungen hin, welche den neuapostolischen Christen gespendet werden. Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung, Heiliges Abendmahl. Aus den Gaben welche empfangen werden, erwachsen Aufgaben. Diese gelte es in der Familie, in der Gemeinde umzusetzen. Sich zu Christus öffentlich bekennen, nicht im Stillen; die Liebe aus dem Heiligen Geist weiterzugeben; ja die Gemeinschaft mit Jesus müsse in jedem Gläubigen erkennbar sein und sich im Umgang miteinander auswirken. Der Apostel zitierte in diesem Zusammenhang Stammapostel Jean-Luc Schneider: „Der Andere muss nicht so werden wie ich, damit ihn Gott so liebt wie er mich liebt.“
Der Leiter des Kirchenbezirkes Eberbach, Bezirksältester Helmut Hoffmann, wurde um einen Wortbeitrag gebeten. Er verglich die neue Gemeinde Eschelbronn mit einem Buch. Die Gemeindemitglieder machen die Seiten aus, aber jede Seite sei anders. Gebunden ergäbe es ein schönes Buch.
Nach Sündenvergebung und Feier des Heiligen Abendmahls wurde der Gemeindeevangelist Karlheinz Mahder als Vorsteher der neuen Gemeinde Eschelbronn gesetzt. Hans-Jürgen Stark, der bisherige Vorsteher der Gemeinde Eschelbronn erhielt das Amt eines Gemeindeevangelisten. Die neue Gemeinde Eschelbronn wird künftig durch zwei Gemeindeevangelisten, drei Priester und fünf Diakone betreut.
Als Ehrengäste durften der Bürgermeister Joachim Bösenecker, die evangelische Pfarrerin Ulrike Walter und der katholische Pfarrer Joachim Maier der Gemeinde Epfenbach begrüßt werden.
Umrahmt wurde der Gottesdienst durch die schon seit einem Jahr gemeinsam übenden Chöre Epfenbach und Eschelbronn. Ein kleines Musik-Ensemble sowie ein Gesangsduo trugen zur stimmungsvollen musikalischen Abwechslung bei.