Weltweit feiert die Neuapostolische Kirche im Jahr 2013 ihr 150-jähriges Bestehen.
Dies nahmen auch die Gemeinden Buchen, Eberbach, Haßmersheim, Michelstadt und Mosbach zum Anlass um gemeinsam in der Stadthalle Buchen das Jubiläum unter dem Motto „Ein Glaube – ein Ziel“ zu feiern.
Freudig erwarteten über 300 Glaubensgeschwister und ihre Gäste den Besuch von Apostel Hans-Peter Schneider, Kirchenleiter des Apostelbereichs Heilbronn. In einem gemeinsamen Gottesdienst diente er der versammelten Festgemeinde. Für seine Predigt verwendete der Apostel eine Bibelstelle aus Matthäus 18 die Verse 19 und 20 :
Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Der Chor, zusammengestellt aus den Sängern der anwesenden Gemeinden, bereitete das Dienen des Apostels mit dem Lied „Selig sind die Sanftmütigen“ vor. Eingehend auf das sehr getragen dargebrachte Lied führte Apostel Schneider aus, dass man für diesen Vortrag viel Luft und Ausdauer benötige um den Ton sauber zu halten, dies sei sicherlich nur mit Übung möglich gewesen. Auch im Geistigen wird in vielen Bereichen Ausdauer und Geduld gefragt. Hierfür benötigt man Kraft die man immer wieder aufs Neue im Gottesdienst empfangen kann. Auf dem Weg zur Stadthalle musste der Kirchenleiter eine Umleitung fahren, die ihn auf einen Weg führte, den er eigentlich meiden wollte. Auch auf dem Lebens- und Glaubensweg muss man manches erleben, was man sich nicht wünscht. Hier gilt es - im Bilde gesprochen - sich navigieren zu lassen, bzw. sich in die Ereignisse zu fügen und sich zu öffnen.
Bezugnehmend auf das Textwort verdeutlichte Apostel Schneider, dass dies ein Rezept für eine gesegnete Gemeinde sei. Dem Heiligen Geist soll im Gespräch mehr Raum gegeben werden, damit dieser wirken kann. Ein inniges Gebets- und Glaubensleben sowie die Erkenntnis, dein Bruder und deine Schwester ist so gut wie du, führt zu einem engeren Zusammenrücken.
Im Fortlauf des Gottesdienstes wurden Priester R. Herrmann (Gemeinde Haßmersheim), Bezirksältester Hoffmann, Leiter des Kirchenbezirk Eberbach sowie Evangelist Fröscher, Gemeindevorsteher in Mosbach um einen Predigtbeitrag gebeten. Unter anderem wurden folgende Punkte beleuchtet:
Nach der Predigt feierte der Apostel mit der Gemeinde das Heilige Abendmahl.
Parallel zu diesem Gottesdienst führte der stellvertretende Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Eberbach, Bezirksevangelist Peter Dambach einen Gottesdienst für die Kinder bis ca. 10 Jahren durch, wo neben der kindgerechten Wortverkündigung mit interaktiver Beteiligung der Kinder ebenfalls das Heilige Abendmahl gefeiert wurde.
Im Anschluss wurden zu günstigen Preisen Getränke und Essen angeboten. Zur Auswahl stand Schweineschnitzel, Schweinebraten oder Putengeschnetzeltes mit Spätzle, Knödel oder Kartoffelgratin sowie ein vegetarisches Menü.
Während der Mittagspause fanden auch die Informationstafeln reges Interesse, auf welchen die Geschichte der Gemeinden dokumentiert war. Ebenfalls konnte man sich über das Missionswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland informieren Der eingetragene Verein verfolgt gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke im In- und Ausland.
Am Nachmittag wurde den Kindern ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Der „Mauerfall von Jericho“ – ein Dosenwerfen, „die Heilung des Lahmen“ – ein Drei-Bein-Lauf, „Jesus heilt den Blinden“ – ein Geräuschmemory mit verbundenen Augen, oder ein Interview mit dem Apostel, an insgesamt 9 Stationen war für jedes Kind etwas dabei.
Währenddessen nutzten ca. 100 Teilnehmer die Zeit um den Vortrag „Wer glaubt lebt länger – und hat einen niedrigeren Blutdruck“ von Sebastian Wolff zu verfolgen. Der Psychologe präsentierte welchen Einfluss ein religiöses Leben auf Körper und Psyche haben kann. So zeigte sich neben allerlei Befunden, dass gläubige Menschen im Durchschnitt optimistischer sind, weniger häufig krank werden und sich von Operationen schneller erholen.
Den Abschluss bildet eine Feierstunde mit Grußworten. Der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises Herr Dr. Brötel und der Buchener Bürgermeister Herr Burger stellten die hohe Bedeutung des aktiven Gemeindelebens und der Seelsorge, wie sie als ehrenamtliches Engagement in der Neuapostolischen Kirche gepflegt wird, dar. Herr Dekan Balbach, kath. Pfarrer und Dekan des Dekanats Mosbach-Buchen, Herr Dekan Krauth, ev. Dekanat Adelsheim-Boxberg, und Frau Pfarrerin Fischer, ev. Christusgemeinde Buchen, hatten sich für ihren Beitrag ein besondere Überraschung überlegt. Anhand verschiedener Liedtexte stellten sie unsere gemeinsamen christlichen Inhalte vor: Friede, „dass wir einander haben“, „Zweige wachsen viele aus einem Stamm“, „Sing, bet und geh auf Gottes Wegen“ und „Großer Gott, wir loben dich“. Mit einer perfekten Intonation und Begleitung am Flügel durch Jens Schwingel waren alle eingeladen, mitzusingen – bewegende Momente lebendiger Ökumene, die wirklich verbindet.
Diese Feierstunde wurde von Priester Gunther Hirsch, dem Vorsteher der neuapostolischen Gemeinde Buchen, moderiert und, wie auch der Gottesdienst, von einem Projektchor und einem Instrumental-Ensemble aus den beteiligten Gemeinden, umrahmt.
Die Schlussworte wurden vom Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Eberbach, Bezirksältester Helmut Hoffmann und Apostel Hans-Peter Schneider, der den Apostelbereich Heilbronn mit 74 Gemeinden mit insgesamt ca. 11.700 Mitgliedern leitet, gesprochen. Sie betonten die stärkende Gemeinschaft der Gläubigen, die gerade in Zeiten des demographischen Wandels und der massiven Säkularisierung näher zusammenrücken müssen.