Am Donnerstag den 28. Juni 2018 besuchte Apostel Herbert Bansbach, der Leiter des Kirchenbereichs Karlsruhe, das erste Mal die Gemeinde Eschelbronn seit der Zusammenlegung der Gemeinden Epfenbach und Eschelbronn. Grundlage für den Gottesdienst bildete das Textwort aus Galater 2, 20:„Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“
Zu Beginn seiner Predigt, nahm der Apostel noch einmal Bezug auf einen Gottesdienst mit dem geistlichen Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche (Stammapostel), der am Sonntag zuvor in Passau stattfand und in die neuapostolischen Gemeinden in Süddeutschland live übertragen wurde.
Dabei griff der Apostel den Aspekt des Stammapostels auf, dass Gottesdienste keine Entspannungsmomente darstellen würden, sondern sich während eines Gottesdienstes eine anspruchsvolle Zusammenarbeit zwischen Gott und den Gläubigen vollziehe. Apostel Bansbach verwendete zur Erläuterung das Bild von Schulanfängern, die mit Spiel und Spaß an den Lernstoff herangeführt würden. Im Gegensatz hierzu würden Abiturienten, in den Tagen vor dem Examen, sich intensiver Vorbereitung unterziehen, die mit harter Arbeit verbunden sei. Mit dieser Ernsthaftigkeit sei das Leben eines Christen zu vergleichen.
Er führte weiter aus, dass es nicht reiche mit Wasser und Geist getauft zu sein, Opfer zu bringen und die Gottesdienste zu besuchen, sondern es sei das Bewusstsein nötig, dass Christen für eine besondere Aufgabe bestimmt seien. Diese Aufgabe bestehe in dem klaren Bekenntnis zu Jesus Christus und dem festen Willen, seinem Wesen immer ähnlicher zu werden. Es gehöre dazu sogar die Entwicklung der Fähigkeit, seine Feinde zu lieben. Gott sähe dabei aber bereits das ernsthafte Bemühen des Menschen, den zu lieben, der ihm nicht wohlgesonnen sei. Zur Aufgabe der Christen zähle zudem, allen Menschen Gottes Gnade zugänglich zu machen.
Das Textwort aus dem Brief des Apostel Paulus an die Galater zeige aber, dass all diese Aufgaben nicht bedeuteten, dass die Menschen, um Gott zu gefallen, das Leben nicht genießen dürften und Ihre Individualität verlieren müssten. Gott wolle keine willenlose Marionetten, sondern: „Du sollst du bleiben“, erklärte der Apostel.
Auch Jesus habe am Leben teilgenommen, er sei auf Hochzeiten gegangen, wurde zu Gastmahlen geladen und habe die Gemeinschaft geliebt. Er habe sogar aus Wasser Wein gemacht. „Jesus hätte aus Wein auch Essig machen können, wenn er gewollt hätte, dass die Feiernden keinen Wein mehr tränken“, äußerte der Apostel.
Apostel Bansbach erklärte den Gläubigen, dass der Stammapostel das Textwort aus Galater 2, 20 erst vor Kurzem als Grundlage eines Jugendgottesdienst verwendete, indem er den Jugendlichen den Rat gab: "Genießt das Leben, habt Spaß und Freude am Leben, lebt es jedoch so, dass erkennbar wird, Jesus lebt in dir."
Dies bedeute konkret, dass das eigene Ich in den Hintergrund trete und das Wesen Jesu immer mehr wüchse. Das eigene Ich dürfe niemals größer werden als der christliche Anspruch den Nächsten bewusst wahrzunehmen und auf ihn einzugehen, verdeutlichte der Apostel.
Zum Abschluss seiner Predigt gab der Apostel den Gläubigen drei Punkte mit, die einer gesunden christlichen Entwicklung entgegenstünden: Egoismus, Ichbezogenheit und Individualismus.
Egoismus bedeute, man nehme alles mit was man bekommen könne ohne Rücksicht auf Andere, auch wenn sie dadurch zu Schaden kämen.
Ichbezogenheit zeige sich darin, dass man sich nur mit dem beschäftige was einem selbst gut täte. Etwas mit dem man nichts anfangen könne, interessiere einen gar nicht. Alles, was einem selbst nicht nutze sei ohne Belang und wertlos. Sogar der Mensch der dahinter stehe sei ohne Bedeutung.
Individualismus, äußere sich darin, dass man seinen Nächsten und seine Bedürfnisse nicht mehr sähe, es ginge nur noch um das eigene Wohlergehen. Not, Leid und Elend anderer würden nicht mehr wahrgenommen.
„Nach diesen drei Kriterien wollen wir uns als Christen betrachten, um brauchbare Repräsentanten des Evangeliums in Jesu Christi zu sein“, rief der Apostel die Gottesdienstbesucher auf.
Umrahmt wurde der Gottesdienst von einem Chor und Orchester, die mit ihren Liedern die Gottesdienstbesucher begeisterten.