„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Diese prägnante Botschaft aus dem Johannesevangelium 3, 16 war Grundlage der Predigt des Gottesdienstes vom 06. Mai 2018, zu dem sich die Kirchengemeinden Eberbach, Buchen, Darsberg, Haßmersheim, Michelstadt und Mosbach versammelt hatten. Mit dem Apostel kamen auch die Bezirksämter und Vorsteher aus dem Kirchenbezirk Heidelberg nach Eberbach.
Im alten Testament war es den Menschen nicht möglich, in die Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren. Und deshalb ist das Johannesevangelium 3, 16 eine Kehrtwende in der Menschheitsgeschichte: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Mit dem Opfer Jesu Christi wurde diese Möglichkeit, diese Türe zur ewigen Gemeinschaft mit Gott wieder eröffnet. Allerdings mit einer Voraussetzung, dem Glauben: "…damit alle, die an ihn glauben…"
Apostel Herbert Bansbach führte in seiner Predigt unter anderem aus, dass das mit dem Glauben nicht immer so einfach sei, wenn gläubige Christen Gott um etwas bitten würden und das Gebet dann nicht erhört würde. Und wenn sich trotz Glauben äußere Lebensumstände nicht zum Besseren verändern.
Auch Jesus hätte als wahrer Mensch diese Erfahrung machen müssen: Er bat seinen Vater im Himmel in seiner schwersten Stunde "…wo es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen" – dieses Gebet Jesus Christus wurde von Gott nicht erhört. Gott hat weiter in die Zukunft gesehen, wäre das Gebet erhört worden und hätte Christus sein Leben nicht zur Erlösung aller Menschen geopfert, gäbe es keine Möglichkeit für uns Menschen, wieder zu Gott zu kommen, die Distanz zum Göttlichen durch die Vergebung der Sünden aufzuheben. Genau so sieht Gott auch weiter in die Zukunft, wenn wir zu ihm beten – was uns gerade sehr wichtig sei, hätte oft aus göttlicher Sicht eine andere Bedeutung… Gott wisse, was für uns das Wichtigste ist, aber nicht nur für das irdische Leben, sondern für das ewige Leben bei ihm!
An Jesus zu glauben bedeute auch, an seine Liebe zu den Menschen zu glauben und diese Liebe zurück zu geben: "Liebe Gott von ganzem Herzen, liebe deinen Nächsten und glaube an die Liebe Gottes selbst dann, wenn in deinem Leben gerade alles "schief zu gehen" scheint". Auch da könne bei uns die Frage kommen: "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen…". "Du hast meine Gebete nicht erhört…"– jeder von uns habe das schon erlebt. Nichts ändert sich zum Guten – und jetzt doch an ihn und seine Liebe zu glauben, dass sei unsere Aufgabe. Auch wenn Gott uns nicht in unseren irdischen Problemen helfe, "…damit alle, die an ihn glauben das ewige Leben haben", das sei das Ziel Gottes für uns Menschen.
Leider hätten die Menschen schon immer nach dem eigenen Vorteil geschaut und damit ihre Interessen über den Willen Gottes gestellt. Schon die ersten Menschen hätten ihren vermeintlichen Vorteil über den göttlichen Willen gestellt: "Ihr werdet nicht des Todes sterben, wenn ihr von diesem Baum esst, sondern ihr werdet sein wie Gott", diese Einflüsterung Satans war für sie so verlockend und von so großem Vorteil, dass sie das Gebot Gottes missachtet hätten. Auch bei Jesus sei das nicht anders gewesen: Die Schriftgelehrten wollten Jesus los werden, weil er ihnen gefährlich geworden war und sie Ihre gesellschaftlichen Vorteile bedroht sahen. Das Volk war enttäuscht von Jesus, sie hatten erwartet, dass er sie von der Herrschaft der Römer befreit und Ihnen damit einen irdischen Vorteil verschafft, sie haben ihm das so übel genommen, dass Sie lieber einen unschuldigen Menschen töten und einen Mörder freilassen wollten. Und die Römer? Obwohl sie kein "Falsch" an Jesus gefunden hatten, nichts, was ein Urteil gerechtfertigt hätte, haben sie Jesus kreuzigen lassen, um einen Aufruhr zu vermeiden und damit auch wieder nur ihren menschlichen Vorteil über alles andere gestellt.
Es sei unsere Aufgabe, nicht unseren Vorteil, unsere Interessen über den Willen Gottes zu stellen, sondern alles der Wahrheit Gottes unterzuordnen. Wir sollen Jesus Christus als Beispiel nehmen und unseren Glauben und unsere Liebe zu Gott nicht an unserem Wohlergehen festmachen. Apostel Bansbach erinnerte dabei an die Abschiedsrede Jesu an seine Jünger. Nachdem er Ihnen den Auftrag gegeben hätte, das Evangelium in alle Welt zu tragen, sagte er ihnen auch "zunächst werden sie Euch hassen, dann werden sie Euch aus den Synagogen werfen, sie werden Euch verfolgen und sie werden Euch töten…". Das mag sie fassungslos gemacht und entmutigt haben, aber die Apostel Jesu hätten ihren Auftrag trotzdem erfüllt, weil der Heilige Geist sie immer an die Zusage Jesus erinnert habe: "Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende".
Hirte Volker Nürk, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg - Werderstraße, Hirte Frank Köninger aus Bammental und der Bezirksälteste des Kirchenbezirks Heidelberg, Gerd Merkel ergänzten die Predigt mit Wortbeiträgen.