Dazu hatte Apostel Herbert Bansbach am Sonntag, 28. Mai in die Kirche Eberbach geladen. Eingeladen waren auch Evangelisten und Hirten, die an der Seite ihrer Vorsteher in den einzelnen Gemeinden arbeiten und die Bezirksämter des Apostelbereichs, ca. 140 Amtsträger.
Dem Gottesdienst zu Beginn der Zusammenkunft legte der Apostel das Bibelwort aus 1. Petrus 5, 1. z.T. 2) zugrunde: „Die Ältesten unter euch ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden Christi, der ich auch teilhabe an der Herrlichkeit, die offenbar werden soll: Weidet die Herde Christi, die euch anbefohlen ist, achtet auf sie…“
Nach dem Chorlied: „Mit dem, Herrn fang alles an“ begrüßte der Apostel alle als „Mitarbeiter“ und „Mitstreiter“ und wünschte, dass nun alle auch „Sich-Mitfreuende“ sein mögen.
„In gewisser Hinsicht ist der Vorsteher der wichtigste Amtsträger im Werke Gottes!“
Das Apostelamt sei unverzichtbar, von Jesus selbst gegeben, aber der Vorsteher bestimme das Alltagsleben einer Gemeinde, und die Alltagskost entscheide über die seelische Befindlichkeit der Geschwister. Was nütze es davon zu sprechen, dass Gott die Liebe ist, wenn der Eindruck entstünde: Mein Vorsteher kümmert sich nicht um mich, der liebt mich nicht?
Daraus könne natürlich schnell eine Überforderung entstehen, nämlich dann, wenn ein Vorsteher versuche, alles perfekt zu machen. Viel besser wäre es, sich demütig auf Gott zu verlassen und „selbst erstaunt zu erleben, was alles geht, wie Gott hilft“.
Bezugnehmend auf das Bibelwort führte der Apostel aus, dass damals „Ältester“ keine Amtsbezeichnung gewesen sei, sondern eine Funktion beschrieb. Apostel Petrus legte Wert darauf, „Mitältester und Zeuge der Leiden Christi“ gewesen zu sein.
Was waren das für Leiden? Petrus war Zeuge, dass Jesus in seiner eigenen Familie nicht anerkannt wurde, er erlebte die Undankbarkeit der Menschen (10 Aussätzige), und wie Jesus - egal, was er tat, - mit offener Kritik konfrontiert wurde (Weinsäufer/ Sabbatschänder/Volksverhetzer etc.)
Wie weiden wir die Herde Christi?
Mit ehrlicher Zuwendung und viel Empathie, aber auch mit viel Sensibilität. Sensibles Beispiel: Lob über Mütter an Muttertag: Was fühlen die, die nie eine treusorgende und liebende Mutter hatten?
Wir vergessen nicht, die „verlorenen Schafe“ – wir schreiben sie nicht ab!
Immer wieder gelingt es – einzelne – zurückzugewinnen. Vorbild Jesu auch hier: Sein Wort: „Ich habe euch versammeln wollen…“ stammt aus der letzten Nacht vor seinem Tod. Bis dahin – also bis zum Schluss – hatte er sich immer wieder darum bemüht.
Wir müssen auch mit Kritik leben lernen – souverän sein! Um die Schweigepflicht nicht zu verletzen, können wir manchmal den Geschwistern nicht alle Gründe einer Entscheidung nennen.
„Ein guter Diener ist nicht der, dem alles gelingt, sondern der, der den Willen Gottes versucht zu erfüllen“.
Nach Predigtbeiträgen von Evangelist Brenkmann (Bezirk Bretten), Bezirksevangelist Heim (Bezirk Karlsruhe) und Bezirksältester Sicha (Bezirk Calw) leitete der Apostel mit den Worten: „Jetzt setzen wir ganz auf die Gnade“ über zur Feier des Heiligen Abendmahls.
Nach dem Gottesdienst gab der Moderator des Vorstehertages, Bezirksevangelist Dambach eine kurze Übersicht über den weiteren Verlauf des Tages.
Zunächst wurde das Mittagessen gereicht. Aufgrund des hervorragenden Wetters konnte alles im Freien auf dem Kirchenvorplatz erfolgen. Die Verpflegung während des ganzen Tages erfolgte durch engagierte und motivierte Geschwister der Gemeinde Eberbach.
Nach dem Mittagessen stellte Apostel Bansbach das „Konzept zur Einführung neu ordinierter Priester und Diakone“ vor.
Danach erfolgte ein Vortrag zum Thema „ Alltag eines Vorstehers – Freuden und Herausforderungen“. Der Referent, Evangelist Hagel versuchte in humoriger Weise eine Woche seiner Tätigkeit zu beschreiben – und viele stellten starke Ähnlichkeiten fest…
Dann kam die Zeit der Workshops zu folgenden Themen:
- Wie gewinnen und fördern wir Amtsträger?
- Seelsorge – wie können wir sie (wieder) intensivieren?
- Ämterversammlungen – Was können wir besser machen?
- Konzentration auf das Wesentliche – Was sind unsere kernaufgaben, was sollten wir delegieren?
Jeder war aufgerufen, sich für ein Thema zu entscheiden.
Diese Themen wurden dann in Kleingruppen ausführlich besprochen. Die Gruppen-Ergebnisse wurden dann anschließend sowohl als Bild und auch als Text allen anderen vorgestellt.
Apostel Bansbach erinnerte an den Sinnspruch: „Wer aufgehört hat zu lernen ist alt – mag er 20 oder 80 sein“ und beendete den Vorstehertag mit einem innigen Gebet und einem herzlichen Dank an das Organisationsteam.
Als Erinnerung an den Besuch in Eberbach konnte jeder Teilnehmer ein kleines Odenwälder Überraschungspaket mit nach Hause nehmen. Es war dabei zu beobachten, dass die Vorsteher „freudig ihre Straße zogen“.