„Back to the roots” und “Murmeltierparty” stand auf den leuchtend rosa T-Shirts des Orga-Teams zu lesen und das versprachen die Organisatoren für den diesjährigen mehrtägigen Jugendausflug der Kirchenbezirke Eberbach und Heidelberg.
Diese beiden Kirchenbezirke gingen vor über einhundert Jahren zwar aus den gleichen Anfängen hervor, wurden aber Ende des letzten Jahrtausends innerhalb der Gebietskirche Süddeutschland unterschiedlichen Apostelbereichen zugeordnet. Nach intensiver und engagierter Planung machten sich am 30. April 2015 rund siebzig Jugendliche aus beiden Bezirken auf den Weg ins idyllisch gelegene Gruppenhaus Murmeltier in Hausen im Donautal auf der schwäbischen Alb.
Gleich am ersten Abend beschleunigten die Kennenlernspiele die Entwicklung einer großen homogenen Gruppe. Der Regen am nächsten Morgen konnte der guten Laune nichts anhaben, da das Filmprojekt auf dem Programm stand: zufällig zusammen gestellte Gruppen sollten kleine Filme drehen mit in die heutige Zeit transferierten biblischen Szenen oder einen NAK-typischen Habitus darstellen. Mit überbordender Phantasie entstanden Filmsequenzen, die u. a. den verlorenen Sohn in Las Vegas in einer Zockerbude zeigen, Maria und Joseph bei der Herbergssuche in einem kleinen Auto vorfahren und später die Geburt Jesus auf Facebook posten lassen oder ein Wörterbuch „NAK-Deutsch; Deutsch-NAK“ bewerben. Natürlich bekam der beste Film nach dem Abendessen seinen Oskar.
Pünktlich zur Schnitzeljagd am Samstagmorgen hatte es endlich aufgehört zu regnen. Entlang der mittlerweile Hochwasser führenden Donau und im nahe gelegenen Wald mussten sieben Gruppen unterschiedliche Kreativaufgaben und Rätsel lösen wie z. B. ein Liebesgedicht schreiben oder ein Wappen zeichnen. Gut versteckte Hinweise beschrieben immer wie es weiter ging.
Am Nachmittag fand die zweistündige kurzweilige Jugendchorprobe mit den Dirigentinnen und Dirigenten der beiden Kirchenbezirke statt, bis es zum Abendessen wieder nach draußen zur nahegelegenen Grillstelle ging. Bezirksevangelist Klaus Egolf kümmerte sich fachmännisch um das Grillgut, während ein Lagerfeuer entfacht, gesungen und Fußball gespielt wurde. Ein heftiger Regenschauer beendete abrupt die Lagerfeuerromantik, sodass sich bald alle zur stimmungsvollen Abendandacht einfanden. Jugendliche rezitierten den Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ sowie korrespondierende Texte im Wechsel mit gemeinsam gesungenen Liedern.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen hieß es schon wieder aufräumen und packen, bevor um 10:30 Uhr der Jugendgottesdienst im großen Aufenthaltsraum begann. Das Bibelwort 2. Petrus 3, 1.2 „Dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben, in welchem ich euren lauteren Sinn erwecke und euch erinnere, dass ihr gedenkt an die Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an das Gebot des Herrn und Heilands, das verkündet ist durch eure Apostel.“ stellte Bezirksevangelist Klaus Egolf an den Beginn des Gottesdienstes und die Aufgabe, sich selbst täglich neu für Gott zu entscheiden, zog sich als roter Faden durch den Predigtteil des Gottesdienstes. Einer der Jugendleiter rief in seinem Predigtbeitrag in Anlehnung an den Namen des Gruppenhauses die Jugendlichen dazu auf, „Murmeltiere“ zu bleiben und weiterhin die Gemeinschaft zu suchen.
Mit lang anhaltenden Applaus dankten alle Teilnehmer dem Organisationsteam für drei unvergessliche Tage, in denen viele neue Freundschaften geknüpft und alte wieder belebt worden waren. Danach hieß es Abschiednehmen, denn der Bus Richtung Norden stand schon abfahrbereit vorm Murmeltierhaus.