Lange hatten sich die bisherigen Gemeinden Walldorf, Wiesloch und Wiesloch-Baiertal auf den Erntedanksonntag, 7. Oktober 2018 gefreut. Nach dreijähriger Planungs- und Bauphase weihte Bezirksapostel Michael Ehrich die neuerbaute Kirche und feierte mit der „neuen“ Gemeinde Wiesloch den ersten Gottesdienst im neuen Domizil.
„Hast du heute schon danke gesagt?“ – mit diesem Lied aus dem Kinderliederbuch der Neuapostolischen Kirche begrüßten die Kinder Bezirksapostel Micheal Ehrich im Foyer der neuen Kirche und stimmten auf Erntedank ein.
Weihe und Erntedank
„Wie heilig ist doch dieser Ort“ (GB 301) sang die ganze Gemeinde, als Bezirksapostel Michael Ehrich mit seiner Begleitung zum Altar schritt. Nach einem ersten Gebet las er Psalm 122, 3 „Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll.“
„Komm her, freu dich mit uns, der Herr will unter uns sein“ (CB 113) leitete der gemischte Chor den Predigtteil ein. Jeder Gottesdienst sei eine besondere Zuwendung der Liebe Jesu, stellte der Bezirksapostel fest und erinnerte an die Anfänge der Gemeinde Wiesloch, als sich ab 1923 sieben Gläubige in bescheidenen Verhältnissen zu Gottesdiensten trafen. Bis 1955 waren daraus insgesamt fünf Gemeinden entstanden. Nicht zuletzt aufgrund der besseren Motorisierung kommen ab sofort wieder alle neuapostolischen Christen aus der Region um Wiesloch in der neuen Kirche zusammen.
„Tut mir auf die schöne Pforte“ (CB 125) intonierte der gemischte Chor, nach dem der Bezirksapostel ein feierliches Weihegebet gesprochen hatte. Anlässlich des Erntedanktages erinnerte er daran, dass weltweit rund eine Milliarde Menschen unterernährt sei und forderte zu Dank in Wort und Tat auf.
Psalm 122, 3
Den Segenswunsch für Jerusalem als Stadt, in der man zusammenkommen soll, verband der Bezirksapostel mit der Aufgabe, sich auf das himmlische Jerusalem vorzubereiten. Dazu zitierte er Offenbarung 21, 3 - 4 „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen…“
Apostel Geoffrey Nwogu aus Nigeria bat darum, zum Einssein innerhalb der Gemeinde beizutragen und Apostel Samuel Oppong-Brenya aus Ghana beschrieb Zeit als größtes Geschenk an Gott. Die beiden länderverantwortlichen Apostel waren im Rahmen der diesjährigen Afrikakonferenz der Gebietskirche Süddeutschland nach Deutschland gekommen.
Nach Sündenvergebung und Heiligem Abendmahl feierte der Bezirksapostel auch Heiliges Abendmahl für Entschlafene. „Sehn wir uns wohl einmal wieder“ (GB 422) von zwei Cellistinnen vorgetragen, fing die feierliche Atmosphäre ein.
Veränderungen im Kreis der Amtsträger
Ausgelöst durch die Neugründung der Gemeinde Wiesloch mit rund 400 Mitgliedern entlastete Bezirksapostel Ehrich Bezirksevangelist Klaus Egolf von seinem bezirklichen Amtsauftrag, den er mehr als 20 Jahre ausgeübt hatte, und ordinierte ihn ins Hirtenamt verbunden mit der Gemeindeleitung der neuen Gemeinde Wiesloch. War Priester Ralf Kneisel bisher Vorsteher der ehemaligen Gemeinde Wiesloch-Baiertal, ordinierte ihn der Bezirksapostel zum Bezirksevangelisten für den Kirchenbezirk Heidelberg. Priester Peter Krennerich, bisher Vorsteher der ehemaligen Gemeinde Walldorf, wurde von dieser Aufgabe entlastet. Er unterstützt künftig bei der Leitung der Gemeinde Wiesloch. Priester Rolf Hänssler aus der Gemeinde Sandhausen wurde nach fast 40jähriger ehrenamtlicher seelsorgerischen Tätigkeit in den Ruhestand versetzt. Diakon Harald Mohr und Diakon Norman Wenz empfingen für die Gemeinde Sandhausen das Priesteramt, während Diakon Steffen Karrer für die Gemeinde Wilhelmsfeld ins Priesteramt ordiniert wurde. Gleichzeitig wurde je ein Diakon für die Gemeinden Heidelberg und Wiesloch ordiniert. Anschließend bat Bezirksapostel Ehrich alle Amtsträger der bisherigen Gemeinden Walldorf und Wiesloch-Baiertal an den Altar und bestätigte deren Amtsauftrag für die neue Gemeinde Wiesloch.
„Lobe den Herrn meine Seele“ – Sängerinnen und Sänger des gemischten Chores artikulierten zusammen mit den Kindern begleitet von Klavier die Empfindungen der Gemeinde nach diesem markanten Gottesdienst. Draußen lächelte die Herbstsonne, wo alles für einen kleinen Umtrunk vorbereitet war, während sich die Gemeinde verabschiedete.