Auch am Sonntag, 17. September 2023 beobachtete die Sonne wohlwollend das emsige Treiben um die Biddersbachhalle Wiesenbach, die das Ziel von weit mehr als 600 Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern war.
Come together
Ab 9:00 Uhr wurde links vorm Halleneingang Kaffee und Tee für die Eintreffenden ausgeschenkt, während rechts Namensschilder zum selbstgestalten bereitlagen. Im Foyer standen Schnittblumen, mit denen der Altarschmuck vervollständigt werden konnte. Ab 10:00 Uhr probten die Kinder für den parallel stattfindenden Kindergottesdienst und der gemischte Chor stimmte in der Halle auf den Gottesdienst ein.
Gottesdienst
Mit dem gemeinsamen Lied „Welch ein Freund ist unser Jesus“ eröffnete die Gemeinde den Gottesdienst. „Jesus will dir heut begegnen“ (Manfred Ullmann *1956) war die Botschaft des gemischten Chores, von der Bezirksälteste Gerd Merkel den Refrain aufgriff: „Komm doch zu ihm“. Das Bibelwort hatte Apostel Martin Rheinberger übermittelt ohne zu wissen, dass es das erste zitierte Bibelwort in der dem Kirchenfest vorausgehenden WhattsApp-Gruppe war. Johannes 10,9 „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.“
Bezirksälteste Merkel schilderte das Bemühen der Hirten in biblischer Zeit, die Schafe in Höhlen in Sicherheit zu bringen, da sie waren oft deren einziges Kapital waren. Er erinnerte an die Bergpredigt Jesu in Matthäus 5-7 und riet so zu leben und zu lieben wie er.
Die Tür zu Jesu differenzierte er in die
Bezirksevangelist Peter Dambach erinnerte in seinem Predigtbeitrag, dass Türen in öffentlichen Gebäuden barrierefrei geplant werden müssen und forderte dazu auf, den Zugang zu Jesus für jeden „barrierefrei“ zu gestalten.
Bodenständigkeit und Nächstenliebe definierte Diakon Max Kappes aus der Gemeinde Heidelberg-Rohrbach in seinem Predigtbeitrag und schloss mit einem Zitat von Albert Schweitzer: „Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.“
Von Hirten in Tirol, die sieben Tage die Woche 24 Stunden auf ihre Schafe aufpassen, um Wolfsriss vorzubeugen, berichtete Priester Klaus Wagner aus der Gemeinde Buchen und verglich mit Jesus, der ebenfalls 24/7 für jeden da ist.
Die vielfältigen Türchen eines Adventskalenders beschrieb Priester Thorsten Elfner aus der Gemeinde Bammental, wo Jesus am Ende die größte Überraschung sei. Bei gemachten Fehlern mahnte er Nächstenliebe und Vergebungsbereitschaft an.
Das Kreuz an der Altarrückwand, das die Kinder gemeinsam im zurückliegenden Kindergottesdienst gestaltet hatten, erwähnte Bezirksälteste Gerd Merkel und bereitete den sakramentalen Teil des Gottesdienstes vor.
Mit einem Poetry-Slam klang der Gottesdienst aus.
Kindergottesdienst
Mit viel Musik – darunter „Von allen Seiten umgibst du mich“ (Dirk Pfau) gestalteten die Kinder zusammen mit Priester Manuel Mauritz aus der Gemeinde Heidelberg-Wieblingen den Kindergottesdienst. Dana las Philipper 4,4: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet Euch!“
Auf die Frage von Priester Mauritz, warum heute alle Kinder hier seien, lautete die richtige Antwort „Weil alle feiern wollen“ und er schlug den Bogen zur biblischen Begebenheit der Hochzeit zu Kana. Obwohl er Wasser mit rotem Farbstoff färbte, wurde kein Wein daraus, was bei Jesu geschehen war. An Ende hielt jedes Kind eine Packung Smarties in der Hand und konnte damit noch einmal so gut das Musikprogramm unterstützen.
Mittagessen
Bald nach dem Gottesdienst klapperten in der Küche die Teller, die Halle wurde umgeräumt und die Essenausgabestationen geöffnet. Im Vorfeld konnten im Außenbereich – wie bereits am Vortag – Wertgutscheine erworben werden. Auch die Foodtrucks hatten wieder geöffnet.
Nachmittagsprogramm
Ab 14:00 Uhr startete das Nachmittagsprogramm. In der Halle hatte Andrea Laistner aus der Gemeinde Bammental einen Turnparcour für die Kleinen aufgebaut. Magnus Höfer, ebenfalls Gemeinde Bammental betreute die Tischtennisballmaschine und gab wertvolle Tipps. Monika Nürk, Gemeinde Heidelberg-Werderstraße animierte zum Volleyball-Spielen.
Social Media
Verschiedenste Angebote – darunter manche mit begrenzter Teilnehmerzahl – galt es in den Nebenräumen zu entdecken: Bei „Social Media“ erläuterten Philipp Eiermann, Gemeinde Eberbach und Noel Fres, Gemeinde Eschelbronn moderne Kommunikationsplattformen wie Instagramm und X.
Worthaus
„Gott und das Leid“, ein Vortrag des Worthaus e. V., der wissenschaftliche Theologie allgemein verständlich machen möchte, bot Bezirksevangelist Peter Dambach an und stellte sich der anschließenden Diskussion.
Bibliolog
Im Ballettraum lud Rebekka Schäfer, Gemeinde Bammental zum Bibliolog ein, einen Dialog mit einer biblischen Begebenheit zu erleben. Thema war die Heilung des Gelähmten, der durchs Dach zu Jesu gebracht wurde (Lukas 5,17-26).
Alpha, Poetry Slam, Mentimeter und Bildermalen
Im Seminar Alpha vertiefte Georg Hildebrand, Gemeinde Eberbach, die Beziehung zu Gott und schuf neue Perspektiven. Ein paar Räume weiter weihte Pascal Schwandt, Gemeinde Heidelberg-Werderstraße in die Geheimnisse des Poetry-Slams ein, während Rainer Vetter, Gemeinde Wiesloch Gebetsimpulse via Mentimeter fürs Schlussgebet sammelte und im Foyer unter der Anleitung von Herbert Fröscher, Gemeinde Mosbach Bilder gemalt wurden.
Außenbereich
Im Außenbereich stellte eine christliche Buchhandlung aus, der ambulante Hospizdienst Elsenztal e. V., die Neckargemünder Tafel e. v. sowie die Schöpfungsverantwortung informierten über ihre vielfältigen Angebote.
Die Jugend bot frischgebackene Waffeln und Crêpes an, während nebenan Holzkreuze gesägt, ein Erinnerungsfoto vor der Heidelberg-Kulisse aufgenommen oder bei Clarissa Müller, Gemeinde Heidelberg-Rohrbach, Stimmbildung betrieben werden konnte. Der benachbarte Reitverein bot Ponyreiten an. Auch am Eiswagen, an der Hüpfburg und der Spielestation war immer Betrieb.
Abschlussveranstaltung mit Spendenübergabe
Gegen 17:00 Uhr fanden sich wieder alle in der Halle ein, wo Beatrix Raab mit viel Verve die gemalten Bilder versteigerte. Der Erlös war bereits im Vorfeld von human aktiv, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland aufgestockt worden. So konnte Mathias Gramlich, Organisator von „KircheFeiert“, je einen Spendenscheck über 1.500 Euro an den ambulanten Hospizdienst Elsenztal e. V. sowie den Neckargemünder Tafelladen e. V. überreichen.
Schließlich lud Rainer Vetter zum Schlussgebet ein. Nach und nach betraten sieben Mitbeterinnen mit brennenden Teelichtern in den Händen die Bühne und formulierten ihr Gebetsanliegen, das auch in der digitalen Wortwolke sichtbar wurde. Damit ging ein zweitägiges Kirchenfest zu Ende, bei dem die Besucherinnen und Besucher entspannt Gemeinschaft genießen und Glauben neu erleben konnten.