„Kommt, sagt es allen weiter, Gott selber lädt uns ein“ (Nr. 89 Kinderliederbuch) – so schallte es am Sonntagvormittag, 11. Juni 2023 durch die Kirche Heidelberg-Werderstraße. Die Kinder probten für den Kindergottesdienst mit Bezirksevangelist Peter Dambach.
Ab 10:15 Uhr ließ die Dirigentin die Kinder imaginäre Geburtstagkerzen auspusten oder Geräusche imitieren und bereitete sie so auf den gemeinsamen Gesang mit viel Schwung und Gestik vor. Kurz vor Gottesdienstbeginn stellte Britta Klink ein Schälchen mit Steinen vor den Altar mit der Aufschrift „Frieden mitnehmen“ und Hirte Volker Nürk, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Werderstraße brachte eine Trittleiter in den vorderen Bereich. Das Lied „Die Spuren der Hoffnung sehen“ (Nr. 72 Kinderliederbuch), das den Gottesdienst um 11:00 Uhr eröffnete, wurde ausnahmsweise von Klavier begleitet.
Zachäus (Lukas 19,1-6)
Um viele schöne Momente im Gottesdienst bat Bezirksevangelist Peter Dambach in seinem ersten Gebet und fragte danach spontan, wer sich traue, auf die Leiter zu steigen. Mariella traute sich und stieg die Stufen empor. Oben angekommen las Bezirksevangelist Dambach Lukas 19,1-6 „Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch. Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge, denn er war klein von Gestalt. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.“ Flugs kletterte auch Mariella wieder von der Leiter herunter, wohlwissend, dass sie den Zachäus auf dem Baum symbolisiert hatte.
Nun suchte der Bezirksevangelist jemanden, der erklären könne, was ein Zöllner ist. Lisa beschrieb souverän, wie Zöllner am Stadttor stehen und Maut für den Durchgang kassieren, aber auch in der Bevölkerung wegen überhöhter Gebühren nicht sehr beliebt seien. Bezirksevangelist Dambach setzte dem entgegen, dass bei Jesus alle willkommen seien, weil er keine Unterschiede mache und alle beim Namen kenne, auch die unbeliebten.
„Steig schnell herab!“ beleuchtete Diakonin Anne Löwen die Vorgehensweise von Jesu, der nicht erst bei Zachäus angefragt habe, wann er Zeit habe. Während über das Gespräch der beiden Männer nichts berichtet werde, habe sich Zachäus danach selbst entschlossen, allen entstandenen Schaden zu ersetzen.
Frieden stiften
„Willst du wie Zachäus etwas besser machen?“ leitete Bezirksevangelist Dambach den sakramentalen Teil des Gottesdienstes mit Heiligem Abendmahl ein und verwies auf das Schälchen mit den Steinen und deren Aufschrift „Friede“. Jeder könne sich nach dem Gottesdienst eines dieser Steinchen in die Hosentasche stecken und sich bei der nächsten brenzlichen Alltagssituation daran erinnern.
„Selig sind, die den Frieden stiften“ (Dirk Pfau) sangen die Kinder einfühlsam, bevor sich die ganze Gemeinde zum gemeinsamen Vaterunser-Gebet erhob. Nach Schlussgebet und -segen schmetterten die Kinder voller Überzeugung „Kommt, sagt es allen weiter, Gott selber lädt uns ein“ und ernteten einen begeisterten Applaus.
Zum gemütlichen Beisammensein strömten die Kinder nach unten, wo Getränke und Verpflegung bereitstanden. Frisch gelieferte Pizza lockte in den wunderschön gepflegten Garten hinter der Kirche, wo auch die Hängematte ein begehrter Platz war. Bastelangebote machten genauso viel Spaß wie der Tischkicker, während Hanna leckere Crêpes zubereitete.