Der Trauergesprächskreis ist ein kirchenbezirksübergreifendes Angebot und findet regelmäßig alle zwei Monate in der Kirche Wiesloch statt. Am Freitag, 20. Januar 2023 fand ein Wechsel im Moderatorinnenteam statt.
Inmitten eines Nebenraumes der Kirche Wiesloch war bereits liebevoll ein sinnbildlicher Lebensweg gestaltet, bevor die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kirchenbezirken Heidelberg und Mannheim eintrafen – darunter auch Bezirksälteste Gerd Merkel. Neben Angelika Brenner-Pesser und Carmen Paul ist nun auch Natalie Stark aus der Gemeinde Eschelbronn im Moderatorinnenteam.
Bezirksälteste Merkel eröffnete die Gesprächsrunde mit einem Gebet, in dem er besonders für alle in Trauergekommene betete, damit die Trauer verarbeitet werden könne. Carmen Paul las ein Gedicht von Sascha Paul über das „Stark-Sein“ und erläuterte den sinnbildlichen Lebensweg der Dekoration, bei dem sich oft Wege verzweigen ohne klare Hinweise, wo es nun weiter gehe. Sie beschrieb aber auch den Engel, der über den Weg wache, damit mit Gottes Hilfe der richtige Weg gegangen werden könne. Bezirksälteste Gerd Merkel ergänzte mit der Zusage Jesu, die in der Trauer eine viel tiefere Qualität erhalte: „Ich bin bei euch alle Tage“ (aus Matthäus 28,20)
Einen bunten Blumenstrauß hatte Bezirksälteste Merkel mitgebracht, um sich – auch im Namen von Bezirksälteste Achim Steiger aus dem Kirchenbezirk Mannheim - bei Angelika Brenner-Pesser für zwölf Jahre aktive Aufbau- und Mitarbeit des Trauergesprächskreises zu bedanken. Sie habe in Liebe und Demut mit viel Empathie unzählige Trauernde begleitet und sei oft wie ein Engel am Wegesrand gestanden. Gleichzeitig begrüßte er Natalie Stark und bedankte sich für ihre Bereitschaft, künftig zusammen mit Carmen Paul den Trauergesprächskreis zu moderieren.
Eine Teilnehmerin berichtete, wie Begegnungen von Gott gelenkt seien, während ein anderer Teilnehmer feststellte, dass Gott keine Fehler mache, man aber tagtäglich dabei sein müsse. Natalie Stark ergänzte, dass es im Leben gelte, spezielle Erlebnisse auszuhalten. Bezirksälteste Merkel berichtete von der bereits vor dem Ableben seiner Mutter einsetzenden Trauer, als wochenlang keine Kommunikation mehr möglich war.
Der oft im wahrsten Wortsinn „unfassbaren“ Trauer setzte Carmen Paul kleine, von Angelika Brenner-Pesser vorbereitete Schriftrollen mit Segensworten für jeden Anwesenden entgegen. Den Verlust eines lieben Menschen zeichnete Natalie Stark mit einer Schiffsreise nach, wo bei der Abreise Menschen am Ufer traurig zurückblieben, aber auf der anderen Seite des Ozeans Freude bei der Ankunft herrsche. Dazu las Carmen Paul den Text des Liedes „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“ (GB 325), das beschreibt, wie zu jeder Stunde Morgen- und Abendgebete rund um den Globus zu Gott aufsteigen.
Mit Kaffee, Laugengebäck und Kuchen ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die besinnliche Zusammenkunft ausklingen. Sie hatten erneut ein kleines Stückchen Kraft gesammelt, sich wieder vermehrt dem Alltag stellen zu können.