Mit diesem Bibelwort aus Matthäus 28,20 hatte die Gemeinde Heidelberg-Rohrbach ihren Einladungsflyer für ihr Jubiläumswochenende anlässlich des 100jährigen Bestehens überschrieben. Der Einladung zum Gottesdienst am Sonntag, 12. März 2023 mit Bischof Jörg Vester waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Rohrbacher Ökumene sowie eine Delegation des St. Paulusheimes gefolgt, der nach dem Gottesdienst ein Spendenscheck von human aktiv überreicht wurde.
„Gott ist gegenwärtig“ (GB 103) jubilierten Orgel und Gemeinde am Beginn des Gottesdienstes. Die Vokabel „Festgottesdienst“ in der Einladung betrachtete Bischof Vester zu Beginn seiner Predigt anhand der Zusage Jesu: „wo zwei oder drei versammelt sind…, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20) Und wo Gott diene, werde jeder Gottesdienst zum Fest.
Hebräer 4,14-15
„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.“ Hebräer 4,14-15 war Predigtgrundlage. Der Autor des biblischen Hebräerbriefes sei nicht bekannt, die Adressaten eine Gemeinde mit Wünschen, Vorstellungen und einer intensiven Naherwartung der Wiederkunft Jesu, erklärte Bischof Vester. Damit sei der Brief in die aktuelle Situation hineingeschrieben gewesen – ähnlich der heutigen Situation. Der Bischof beschrieb Jesus als Hohenpriester, der als Mensch gewordener Gott alle menschliche Schmach erlebt habe und darum mitfühlen könne. Haben Hohepriester den täglichen Opferdienst im Tempel versehen, um damit das Trennende zwischen Gott und den Menschen überwinden zu können, habe Jesus mit seinem Opfertod das Trennende endgültig besiegt. Die Kraft dazu habe er aus der innigen Verbindung und der Liebe zu Gott geschöpft. Mit der Zuversicht aus der Zusage Jesu „Ich bin bei euch alle Tage“ (aus Matthäus 28,20) spannte Bischof Vester den Bogen zum Jubiläumsmotto.
Priester Andreas Ruf, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Rohrbach, begrüßte alle Rohrbacher Christinnen und Christen in seinem Predigtbeitrag und erwähnte die Schwierigkeiten der Gemeindegründung Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem nachfolgenden Erleben der Jesuworte „Ich bin bei euch alle Tage“.
Bezirksälteste Gerd Merkel, Leiter des Kirchenbezirkes Heidelberg, gratulierte zu 100 Jahren Aktivität in der Gemeinde und ermunterte dazu, am Bekenntnis der Hoffnung festzuhalten, aufeinander achtzuhaben und einander zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen (nach Hebräer 10,23-24).
St. Paulusheim
Nach dem Gottesdienst gratulierte Thomas Burger, Geschäftsführer im benachbarten St. Paulusheim im Namen aller Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohner zum Gemeindejubiläum. Er schilderte die Anfänge des Paulusheimes um 1906, wo alleinerziehende Mütter nach der Geburt ihres Kindes Aufnahme fanden. Diente das St. Paulusheim während der Kriegswirren als Waisenhaus, habe es sich bis heute zu einer facettenreichen Jugendhilfeeinrichtung entwickelt mit Schwangerschaftsberatung, Mutter-/Vater-Kind-Wohngruppen für minderjährige Eltern, Tagesgruppen mit engmaschiger Erziehungsbegleitung für die Eltern sowie Kinder-, Jugend- und junge Erwachsene-Wohngruppen.
Spende von human aktiv
Wird der Lebensalltag im St. Paulusheim durch die Tagessätze der Jugendämter bestritten, können weitere Freizeitangebote nur durch zusätzliche Spendengeldern finanziert werden. Mit der Spende über 2.500 Euro von human aktiv, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland wird ein erlebnispädagogisches Wochenende in Bad Herrenalb sowie ein Tagesausflug einer anderen Gruppe in den Europapark Rust realisiert werden können. Sechs Jugendliche unter den Anwesenden nickten zustimmend in Vorfreude. Nachträglich bedankte sich Thomas Burger für die in 2020 während der Pandemie eingegangenen Spenden von human aktiv aus dem damaligen Förderschwerpunkt. Mussten während der Schließungen im Rahmen der Pandemie vorhandene Spendengelder für zusätzliche Lernbetreuung verbraucht werden, war es erst durch die Förderung von human aktiv möglich worden, im ersten Pandemiejahr kleine Ferienprogramme anzubieten. Auch Annette Bremer, Vorsitzende des Trägervereins Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Heidelberg bedankte sich herzlich für die zusätzlichen Mittel.
Schöne Gespräche und viele Erinnerungen
Draußen im Foyer boten Getränke, Fingerfood, Fleischkäsebrötchen und frische Waffeln die Grundlage für schöne Gespräche und viele Erinnerungen. Eine spontane Kirchenführung mit intensivem Austausch über Glaubensthemen und Ökumene war eine weitere Bereicherung.