„100 Jahre Rohrbach“ - geschmückt mit einem Blütenkranz - war neben der Türe der Kirche Heidelberg-Rohrbach zu lesen. Mit der „offenen Kirche“ von 13:00 – 18:00 Uhr begann das Festwochenende am Samstag, 11. März 2023 anlässlich des 100jährigen Bestehens der Gemeinde.
Der Altar war bereits festlich geschmückt und die 100jährige Geschichte der Gemeinde übersichtlich auf gerahmten Plakaten dargestellt. Ein Bibelquiz wartete darauf, gelöst zu werden, während im Nebenraum Informationen zur neuapostolischen Kirche weltweit digital aufbereitet waren. Für die Kinder standen im Vorsonntagsschulraum bunte Farben, Bastelmaterial und Schminke bereit. Der Duft von frischgebackenen Waffeln und Kaffee durchzog den Eingangsbereich und umfing die nach und nach eintreffenden Besucherinnen und Besucher. Neben Nachbarinnen und Nachbarn hatten sich auch Stadträte und Vertreter der christlichen Kirchen im Heidelberger Stadtteil Rohrbach und sowie ein Pressevertreter auf den Weg gemacht.
Um 15:00 Uhr eröffnete Priester Andreas Ruf, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Rohrbach den „Vortrag zum Jubiläum“ mit herzlichen Dankesworten: Dank an den Schöpfer Himmels und der Erden, Dank an die Gründer, Dank an diejenigen, die 100 Jahre lang erhalten haben, Dank an die Politik, die freie Religionsausübung im Grundgesetz verbrieft hat. Er zitierte „In einem kühlen Grunde“ von Joseph von Eichendorff (1788 – 1857), der Anfang des 19. Jahrhunderts in Rohrbach gelebt habe und stellte fest, dass die Kirchengemeinde alles andere als ein kühler Grund sei, denn Jesus stehe im Mittelpunkt. Er stellte auch Priester i. R. Jürgen Kaltschmitt als Enkel des Gemeindegründers vor und bat ihn um seine Erinnerungen. Kaltschmitt berichtete, wie die Großeltern ein landwirtschaftliches Anwesen in der Weingasse gekauft und das große Wohnzimmer jeden Sonntag für den Gottesdienst ausgeräumt hatten. An das Wohnzimmer, in dem viele Familienfeste gefeiert wurden, könne er sich noch gut erinnern.
Grußworte und Glückwünschschreiben von Prof. Dr. Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg und den Gemeinden der Rohrbacher Ökumene waren eingegangen und wurden verlesen.
Angesprochen von der freundlichen Atmosphäre blieben zahlreiche Besucherinnen und Besucher oder erschienen erneut zur „Musik zum Jubiläum“ um 17:00 Uhr. Chorgesang wechselte sich mit Instrumentalvorträgen sowie solistischen Darbietungen ab. „Meine Hoffnung und meine Freude“ – ein Taizé-Lied eröffnete den musikalischen Reigen, Harfe und Cello brillierten mit Bach/Gounod, ein Frauenchor sang „Hebe deine Augen auf“ (Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847), „Ombra mai fu“ – eine Sopranistin intonierte das Largo von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759). Nach weiteren Vorträgen forderte Andreas Ruf die Anwesenden dazu auf, das letzte Lied gemeinsam zu singen. Spontan wurden Noten ausgeteilt, die Orgel setzte ein und „Jubelklänge, Festgesänge“ (altes Gesangbuch) erklang aus allen Kehlen, begleitet von allen Instrumentalisten. Bei Sekt und Häppchen klang der harmonische Nachmittag aus.