Eine Bibellesung eröffnete den Gottesdienst am Mittwochabend, 24. November 2021 in der Kirche Heidelberg-Werderstraße, zu dem neben der Gemeinde Heidelberg-Werderstraße auch Jugendliche aus dem gesamten Kirchenbezirk gekommen waren oder via Livestream teilgenommen haben.
„Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? Er antwortete und sprach: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst“ (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18). Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. ER aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?“ – Die Bibellesung aus Lukas 10, 25-36, dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter leitete den Gottesdienst ein bevor das Eingangslied „Einen Freund hab ich gefunden“ (GB 239) erklang. Auch das Bibelwort Sprüche 17,17 „Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren.“ unterstrich das Thema des Gottesdienstes: Freundschaft.
Zu Beginn seiner Predigt stellte Bezirksevangelist Peter Dambach die grundlegende Frage, was Freundschaft sei und beschrieb Jesus‘ Weise Freundschaften zu führen als großes Vorbild: Jesus liebte allezeit, stellte keine Bedingungen und schloss keinen Menschen aus. Am Beispiel der Emmaus-Jünger, die nach Jesu Tod Glauben und Hoffnung verloren hatten, erklärte der Bezirksevangelist, was wahre Freundschaft bedeute. Trotz Enttäuschung der Jünger bekannte sich Jesus zu ihnen und blieb an ihrer Seite. Der Bezirksevangelist sprach auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen an, die Menschen untereinander zu spalten drohen und Freundschaften auf die Probe stellen. Als Leitfaden empfahl er dazu: füreinander da sein, Verständnis aufbringen, nicht richten oder gegenseitig beschuldigen, dem Nächsten zuhören und sich die Frage stellen: „Wer braucht mich?“.
„Welch ein Freund ist unser Jesus“ (GB 237) - vorgetragen vom Orchester – leitete zum Predigtbeitrag von Diakon Christoph John über. Er stellte die tiefe Freundschaft zwischen Jesus und den Menschen in den Mittelpunkt, die nur durch den Glauben gefestigt werden kann.
Hirte Volker Nürk legte in seinem Predigtbeitrag wert auf die gesellschaftliche Rolle und die bewusste Entscheidung, Mitmenschen zusammenzubringen und Spaltungen nicht zuzulassen. Dazu zitierte er Meister Eckhart (um 1260 - 1328) „Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gerade gegenübersteht, und das notwendigste Werk ist immer die Lieben.“
Mit dem irischen Segen „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen“ – intoniert vom Orchester – klang der Gottesdienst aus, während die Worte Jesu aus Lukas 10,36-37 auch auf dem Heimweg noch zum Nachdenken anregten: „Wer von diesen dreien, meinst du ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!“