Mit fünf Andachten stimmen sich die Christen im Heidelberger Stadtteil Rohrbach auf die Passionszeit ein. Die ökumenische Andacht am Donnerstagabend, 9. März 2023 war gleichzeitig Eröffnung des Jubiläumswochenendes der neuapostolischen Kirchengemeinde Heidelberg-Rohrbach, die ihr 100jähriges Bestehen feiert.
In der gut besuchten, fast nur mit Kerzenlicht beleuchteten Kirche begrüßte Priester Andreas Ruf, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Rohrbach die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und lud zum gemeinsamen Gesang „Herr, bleib bei mir“ (GB 180) und zum Gebet ein.
Die Lesung von Lukas 22,24-38 lies das Tischgespräch der Jünger nach dem letzten Abendmahl lebendig werden, was die Gemeinde mit dem Taizé-Gesang „Bleibet hier“ beantwortete.
Bezirksälteste Gerd Merkel beleuchtete den lateinischen Ursprung des Wortes Passion, was leiden bedeute. Vermehrtes Lesen in der Heiligen Schrift, sich mit Jesu zu verbinden und mit ihm zu leiden, seien Komponenten der Passionszeit. Er erinnerte aber auch an „passion“ im Englischen, was für Hingabe stehe - Hingabe für den Glauben und den Nächsten. Jesus habe beim letzten Abendmahl auch emotionale Momente erlebt und den Rangstreit der Jünger mit königlicher Würde, der Aristokratie des Dienens beendet. Jesus habe nicht nur vom Dienen gesprochen, sondern selbst praktiziert und den Tischdienst versehen. Das Glaubensziel präge das Lebensziel, betonte Merkel und riet dazu, vom Sonntagschrist zum Alltagschrist zu werden. Jesus habe bei Simon Petrus Seelsorge betrieben, ihn darauf vorbereitet, dass er ihn verraten werde und ihn getröstet mit "Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre." (Lukas 22,aus 32). Abschließend bereitete er die Jünger auf die sich ändernde Situation vor, was sie nicht verstehen konnten. „Oft verstehen wir Gott nicht“ schlug der Bezirksälteste die Brücke in die Gegenwart und ermunterte dazu, trotzdem den Weg weiter mit Gott zu gehen.
Priester Ruf bat die Anwesenden, gemeinsam das Vaterunsergebet zu beten. Der gemeinsame Gesang „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“ (GB 325) begleitet von Orgel, Cello und Querflöte beendete die besinnliche Andacht.