Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter Wieblinger Einrichtungen, Vereinen oder Kirchen waren am Montagabend, 6. Februar 2023 in die Kirche Heidelberg-Wieblingen gekommen, um Spenden aus dem Erlös des Weihnachmarktstandes der Mitglieder der neuapostolischen Kirchengemeinde Heidelberg-Wieblingen entgegen zu nehmen.
Nach zwei Jahren Pandemiepause und einem Generationenwechsel hatte am 1. Adventswochenende 2022 wieder der beschauliche, gemütliche Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz im Heidelberger Stadtteil Wieblingen stattgefunden. Mit nur fünf Wochen Vorbereitungszeit stemmten Mitglieder der Gemeinde und Unterstützer Organisation der Tombola, Hüttenaufbau, Verkaufs-, Speisen- und Getränkeangebote sowie die Standdienste. Wie in den zurückliegenden Jahren hatten Wieblinger Firmen und Gewerbetreibende großzügig Gewinne für die beliebte Tombola zur Verfügung gestellt, deren Erlös vollumfänglich karitativen Einrichtungen im Stadtteil zugutekommt. Dieser Betrag wurde auf insgesamt 4.500 Euro aus dem Erlös des Weihnachtsmarktstandes aufgestockt.
Herzlich Willkommen - Akwaaba
Mit „herzlich willkommen“ und „akwaaba“ (Twi) begrüßte Priester Steffen Ambiel, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Wieblingen die Anwesenden und stellte die Neuapostolische Kirche als internationale Kirche mit mehr als 9 Millionen Mitgliedern vor, die meisten davon auf dem afrikanischen Kontinent. Er beschrieb die ehrenamtliche Seelsorge mit dem ehrenamtlichen Engagement in den Gemeinden, in denen jeder willkommen sei und das Evangelium von Jesus Christus im Mittelpunkt stehe.
Dass Weihnachten ausnahmsweise an Ostern begonnen habe, schilderte Miriam Saalmann, die sich an Palmsonntag 2022 dazu bereit erklärt hatte, künftig die Leitung des Weihnachtsmarktteams zu übernehmen. Da erst Ende Oktober 2022 feststand, ob wieder Weihnachtsmarkt stattfinden könne, begannen anstrengende fünf Wochen, die auch viel Spaß bereitet hätten. Das überragende Ergebnis, zu dem unzählige Wieblinger Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Gewerbetreibende beigetragen haben, sei die schönste Bestätigung, freute sie sich und gab die Spendenempfänger bekannt.
1.000 Euro für AWO-Seniorenzentrum
Thomas Klemm, Leiter des AWO-Seniorenzentrums, beschrieb das seit 30 Jahren bestehende Seniorenzentrum als Begegnungsstätte ältergewordener Menschen im Stadtteil. Beim werktäglichen Mittagstisch mit vor Ort frisch zubereiteten Speisen könne Gemeinschaft gepflegt werden. Gehbehinderte Seniorinnen und Senioren werden vom ehrenamtlichen Fahrdienst abgeholt und gebrechliche Menschen zuhause mit warmem Essen versorgt. Freizeitangebote helfen, der Einsamkeit zu entfliehen. Für die Spende dankte er herzlich, da seine Einrichtung auf eine sorgende Gesellschaft angewiesen sei.
1.000 Euro für BUND-Ortsgruppe Wieblingen
Dr. Regine Buyer, Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Wieblingen, berichtete, dass die einzige Stadtteilortsgruppe in Heidelberg in 2024 ihr 40jähriges Bestehen feiern könne. Wichtigste Aufgabe sei die Bewahrung des Naturschutzgebietes am alten Neckar mit seinen Flachwasserzonen und Auenlandschaften. Mit dem Spendenbetrag sollen Bäume wie Erlen, Stieleichen oder Schweizer Wasserbirnen gepflanzt werden, die mit wechselndem Grundwasser leben und damit seltenen Vogelarten Nahrung und Nistplatz bieten können.
1.000 Euro für Basketballangebot im Ankunftszentrum Patrick-Henry-Village der TSV-Füchse
Goli Aarabi, Kinder- und Jugendbasketballtrainerin der TSV-Füchse, informierte über ihr Basketballangebot im Ankunftszentrum Patrick-Henry-Village Heidelberg. Einmal wöchentlich bietet sie ehrenamtlich zusammen mit einer weiteren Trainerin und einem Trainer ein Sportangebot für geflüchtete Kinder aus aller Welt an. Für die Kinder, denen es oft am nötigsten fehle und die in beengten Verhältnissen leben, sei wichtig, einfach mal Spaß zu haben und loslassen zu können. Sachspenden wie Sportschuhe, Winterkleidung oder Brettspiele seien jederzeit willkommen. Die Spende ermögliche die Anschaffung weiterer Bälle, besserer Trainingsutensilien und Ballwägen sowie die Ausstattung der vorhandenen Körbe mit Netzen. Mit einem „Danke an Gott“ schloss sie ihre Ausführungen.
1.000 Euro für „Wieblinger Mahlzeit“
Ute Neureuther, ehrenamtliche Leiterin der „Wieblinger Mahlzeit“, schilderte wie sechs Frauen an jedem zweiten Samstag im Monat seit 15 Jahren in der Küche des Gemeindehauses der evangelischen Kreuzgemeinde für rund 60 Bedürftige kochen. Kamen die Menschen anfänglich nur wegen der Verpflegungsmöglichkeit, habe sich das Angebot zu einer festen Begegnungsmöglichkeit der Gäste entwickelt. Ab 10:00 Uhr säßen die Menschen zusammen, reden, lesen und essen. Das Angebot finanziere sich vollumfänglich aus Spenden. Pro Mahlzeit entstünden Ausgaben von rund 150 Euro.
500 Euro für Stadtteilverein Heidelberg-Wieblingen
Dr. Ingrid Herrwerth blickte bis ins Gründungsjahr 1929 zurück, als sich der Stadtteilverein formierte, um die Interessen des frisch eingemeindeten Stadtteils Wieblingen gegenüber der Stadt Heidelberg zu vertreten. Weiterhin habe sich der Stadtteilverein die Brauchtumspflege zur Aufgabe gemacht. Arbeitsgemeinschaften innerhalb des Stadtteilvereins bewahren zum einen die Historie, machen aber auch mit „neuen Ideen“ das Leben im Stadtteil lebenswert.
Nach einem offiziellen Foto begann der gemütliche Teil bei Sekt und Häppchen im Nebenraum.