Zu den Gottesdienstbesuchern am Sonntag, 8. Mai 2022 in der Kirche Buchen zählten auch Christa und Helmut Greulich. Nach dem Gottesdienst berichteten beide aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Odenwald Hospiz Walldürn und freuten sich über einen Spendenscheck von human aktiv, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland.
„Es ist ein besonderer Sonntag, Sonnentag, Muttertag“ eröffnete Evangelist Gunther Hirsch den Predigtteil auf der Grundlage von Kolosser 1,12-13 „sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes.“ Er beschrieb die Fürsorge einer Mutter für ihr Kind, die er mit der Fürsorge Gottes für seine Gemeinde verglich. So wie die Entwicklung eines Kindes lange dauere, sei auch die Entwicklung lange, um das „Erbteil im Licht“ antreten zu können, was erst durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist (vgl. Johannes 3,5) – das Sakrament der Heiligen Versiegelung – möglich werde. Evangelist Hirsch stellte den Kult um den Muttertag in Frage, sofern ganzjährig das vierte Gebot nicht gehalten werden würde. Er bat darum, den Glauben ebenfalls authentisch zu leben und Empfangenes weiterzugeben.
„Leistung lohnt sich“ – diesen Slogan stellte Priester Clemens Hirsch in seinem Predigtbeitrag in Frage, weil irdische Güter im Reich Gottes keinen Wert mehr besitzen werden.
Parallel zum Gottesdienst hatten die Kinder in der Sonntagsschule über Jesus gesprochen und Muttertagskörbchen gebastelt.
Förderverein Odenwald Hospiz e. V.
Den Segen, den das Odenwald Hospiz, Walldürn für die Region darstelle, würdigte Evangelist Hirsch nach dem Gottesdienst. Helmut Greulich, 1. Vorsitzender des Fördervereins Odenwald Hospiz e. V. skizzierte die Entstehung des Hospizes. Aus einer Idee vor gut zehn Jahren realisierte ein Unternehmerehepaar den Neubau in ruhiger Waldrandlage in Walldürn. Seit 2014 können Gäste ihre letzte Lebensphase schmerzfrei mit umfassender Pflege und liebevoller Zuwendung verbringen. Speziell geschultes Pflegepersonal – oft mit Zusatzqualifikationen – und ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter verleihen dem Leben nicht mehr Quantität, sondern mehr Qualität. Krankenkassen übernehmen rund 90 – 95% der Pflegekosten, während der Fehlbetrag durch Spenden und Sponsoren gedeckt werden muss. Mit einem großen Wohnzimmer und einem Raum der Stille seien neben den komfortablen Einzelzimmern alle Möglichkeiten vorhanden, um zusammenzukommen, zu reden, zu trösten, zu stärken aber auch zu meditieren oder zu beten.
Hospizbegleitung
Wie sehr sie ihre Arbeit als ehrenamtliche Hospizbegleiterin bereichere, schilderte Christa Greulich. Die Gäste des Hospizes (lat. Herberge) ließen ihr Leben revuepassieren oder nutzten die Zeit, etwas zu klären oder neu zu ordnen. Dabei begleite sie die Gäste liebevoll und mitfühlend, in dem sie rede, zuhöre oder einfach auch nur schweige. Viel Freude erlebe sie, wenn Gäste Feste feiern mit allem Drumherum. So habe kürzlich eine Mutter den siebten Geburtstag ihres Kindes oder ein Paar seine diamantene Hochzeit gefeiert. Eine Dame, die in ihrem Leben nicht gerne reiste, fühlte sich im Urlaub im „Sterbehotel“ sehr wohl und kündigte an, nächste Woche heimzugehen – in die Ewigkeit.
Mit einem Applaus bedankte sich die Gemeinde für den lebendigen Einblick in die Hospizarbeit und Evangelist Hirsch überreichte den Spendenscheck von human aktiv, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland über 2.000 Euro. Rosen als Dankeschön zum Muttertag sowie Getränke und Fingerfood standen im Foyer bereit und schufen den Rahmen für viele schöne Gespräche im Kirchenvorgarten.