Unter den Gottesdienstbesuchern in der Kirche Schriesheim am Sonntagvormittag, 31. Januar 2022 war auch der Leiter des Talhofes Schriesheim. Human aktiv hatte diese Einrichtung im Rahmen des letztjährigen Förderschwerpunktes „Hilfe für Wohungs- und Obdachlose“ mit einer Spende von 6.000 Euro bedacht.
„Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.“ Matthäus 9,36 stand im Mittelpunkt der Predigt. Priester Steffen Römer schilderte, wie Jesus mit seiner Bergpredigt seine klar auf das Innere, das Seelische angelegte Programmatik verkündete. Als er das Leid seiner Mitmenschen sah, jammerte es ihn und er half. Mit seinen zahlreichen Wundern demonstrierte er, dass er in göttlicher Vollmacht tätig sei, es ihm dabei aber in erster Linie aufs Evangelium ankomme. Mit der Zusage, seine Schafe zu kennen und ihnen das ewige Leben zu geben (nach Johannes 10,28), beschrieb sich Jesus selbst als den guten Hirten.
„Jesus Christus kennt deine Sorgen“ eröffnete Priester Uwe Behrens seinen Predigtbeitrag, „aber er sieht ein Stückchen weiter“ und ergänzte, dass auch die sogenannten schwarzen Schafe geliebt seien.
Die Lebensumstände der Hirten in biblischer Zeit betrachtete Diakon Moritz Hoffmann: Die Kleidung sei robust und einfach gewesen, zu den Tieren habe eine persönliche Beziehung bestanden, die es ermöglichte, sie auch in Angstsituationen beruhigen zu können.
Talhof Schriesheim
Nach Beendigung der Liturgie stellte Günther Förster den Talhof als eine von der Heidelberger Stadtmission getragene Einrichtung der Wiedereingliederungshilfe für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen vor. Im vollstationären Rahmen erhalten jährlich etwa 100 Betroffene weitreichende Hilfsangebote. Der Talhof verfüge über Schreinerei, Schlosserei, Gärtnerei und Wäscherei, in denen Betroffene unter Anleitung geregelte Arbeit finden. Gerade die Auswirkungen der Corona-Pandemie habe die Einrichtung vor zusätzliche Herausforderungen gestellt: Betroffene ohne jeglichen Familienanschluss waren plötzlich in ihrer Unterkunft völlig isoliert. Damit im Speisesaal Abstände eingehalten werden können, mussten Essenszeiten ausgeweitet sowie Speisen warmgehalten werden. Um diese Zustände abzumildern, sollen nach und nach Terrassen und Balkone fachmännisch überdacht werden, um wetterunabhängig Zeit im Freien verbringen sowie Mahlzeiten einnehmen zu können und damit die beengte Wohnsituation zu entzerren. Somit herrschte große Freude, als die Spende über 6.000 Euro von human aktiv, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland im vergangenen Herbst eingegangen war und mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden konnte.