Mit prall gefüllten Einkaufstaschen bepackt erschien eine Vielzahl der Gottesdienstteilnehmer zum Abendgottesdienst am Mittwoch, 30. Oktober 2019 in der Kirche Sandhausen. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der beiden örtlichen Tafelläden waren gekommen, um neben den Naturalspenden aus der Gemeinde auch Spendenschecks von human aktiv, dem Hilfswerk der neuapostolischen Kirche Süddeutschland entgegenzunehmen.
…was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch!
„Ich bete an die Macht der Liebe“ (Bortnjanski 1751 – 1825) – mit diesem bekannten geistlichen Lied eröffnete der gemischte Chor den Predigtteil, dem das Bibelwort Matthäus 7, 12 zugrunde lag „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Bezirksälteste Gerd Merkel erläuterte die sogenannte goldene Regel, die bereits in Tobias 4, 15 beschrieben ist: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!“ Während Tobias noch im Passiv formuliere, habe Jesus proaktiv in Gottes- und Nächstenliebe gehandelt. Dem Nächsten zeigen, wie wertvoll er ist, sei seine Botschaft gewesen. Bezirksevangelist Ralf Kneisel vertiefte in seinem Predigtbeitrag das Vorbild Jesus mit dessen Liebe zu Gott und dem Nächsten, mit der er ohne Grenzen zu ziehen möglichst allen half.
Auf Augenhöhe e. V.
Nach Beendigung der Liturgie bat Priester Carsten Egolf, Vorsteher der Gemeinde Sandhausen, die Spendenempfänger ans Mikrofon. Sabine Kuhn vom Tafelladen Auf Augenhöhe e. V. in Leimen-St. Ilgen beschrieb, wie wöchentlich an vier Tagen für durchschnittlich 1.600 bedürftige Kunden rund eine Tonne Lebensmittel umgeschlagen, vorsortiert, aufbereitet und verkaufsfertig gemacht werden – größtenteils mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Birgit Zeitler stellte die angegliederte Kleiderstube vor, die der Wegwerfgesellschaft zuvorkommen möchte und die eher den Charakter eines kleinen Modegeschäfts habe.
AWO-Lädle
Kosta Kasimatis und Andreas Spiziali berichteten über das AWO-Lädle in Sandhausen, das neben der Versorgung von rund 300 bedürftigen Menschen auch Freizeitangebote und Projekte anbietet, jedoch keinen Zugang zu nicht mehr verkaufsfähigen Lebensmitteln der großen Supermärkte habe. Kasimatis fasste mit einem Zitat aus der vorangegangenen Predigt zusammen: „Gutes tun, ohne zu erwarten, dass etwas zurückkommt!“
Die Gemeinde bedankte sich mit herzlichem Applaus, bevor die Spendenübergabe von jeweils 500 Euro mit einem offiziellen Bild festgehalten wurde. Danach bestaunten die Spendenempfänger die umfangreichen Naturalspenden in den unteren Räumen, wo noch schöne Gespräche geführt und Kontakte geknüpft wurden.