Ganz im Zeichen der Ökumene stand der Pfingstmontag, 6. Juni 2022 in Buchen und Mosbach. Die jeweilige ACK veranstaltete ökumenische Gottesdienste mit Beteiligung der neuapostolischen Gemeinden.
Buchen
„O heil’ger Geist, entzünde neu die Herzen“ – Mit dieser Komposition von Dmitri Bortnjanski (1751 – 1825) eröffnete Evangelist Gunther Hirsch am Klavier und Mitglieder seiner Familie mit Flöte, Violine und Violoncello den ökumenischen Gottesdienst in der katholischen St. Oswaldkirche. Gerhard Gramlich, Diakon der katholischen Kirchengemeinde begrüßte die Anwesenden, erinnerte daran, dass es ein Glaube und ein Herr sei, der heute zusammenkommen lasse und forderte dazu auf, um Einheit zu beten.
Pfarrerin Julia Lehner von der evangelischen Kirchengemeinde bat in ihrem Gebet, verbindende Brücken mithilfe des Heiligen Geistes zu bauen und Frieden zu stiften, bevor Evangelist Hirsch, Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde Buchen Apostelgeschichte 2,1-47 las, alle Anwesenden in „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ einstimmten und Pfarrerin Lehner ihre Predigt anhand des urchristlichen Pfingstgeschehens gestaltete.
Die Fürbitten spiegelten verschiedene Facetten des Heiligen Geistes wider - den Geist der Veränderung, des Trostes, der Weisheit - und mündeten ins gemeinsame Vaterunser-Gebet, gefolgt vom Gesang der Gemeinde „Verleih uns Frieden gnädiglich“ (Martin Luther 1483 – 1546)
Nach dem Segensgebet von Diakon Gramlich setzten die Musiker der Familie Hirsch mit „Oh Herr gib Frieden“ (Dmitr Bortnjanski 1751 – 1825) den musikalischen Schlusspunkt, der zeitaktueller nicht hätte sein können.
Mosbach
„Pfingstgottesdienst im Elzpark zog viele Besucher an“ titelte die Rhein-Neckar-Zeitung bereits am darauffolgenden Tag in ihrer Ausgabe für den Neckar-Odenwald-Kreis und führte aus:
„Seit vielen Jahren wird der Pfingstmontag in Mosbach bereits der Ökumene gewidmet. Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen konnte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Mosbach nun endlich wieder an diesem Feiertag zu einem gemeinsamen Gottesdienst unter freiem Himmel an die Seebühne im Mosbacher Stadtgarten einladen. Evangelische und katholische Gemeinden aus Mosbach und Obrigheim sowie die neuapostolische Kirche Mosbach (NAK) feierten gemeinsam die Herabkunft des Heiligen Geistes.
Der stellvertretende Vorsitzende der ACK, Pfarrer Richard Lallathin, begrüßte die etwa 250 Gottesdienstbesucherinnen und -besucher auch im Namen des Vorsitzenden, Pastoralreferent Martin Reiland, und freute sich, nun wieder in diesem großen Rahmen miteinander beten und singen können. Für die Kinder gab es parallel einen eigenen Gottesdienst, den Pfarrerin Stefanie vom Hoff von der Stiftsgemeinde mit ihrem Team vorbereitet hatte.
In seiner Predigt ging Bezirksevangelist Peter Dambach von der NAK auf die Bedeutung der Gaben des Heiligen Geistes ein. Grundlage dafür bildete der Bibeltext aus dem zwölften Kapitel des ersten Korintherbriefs des Apostels Paulus. Dort werden verschiedene Geistesgaben aufgezählt, die dem Aufbau der Gemeinde dienen und für das Leben der Gesellschaft wichtig sind.
Dambach verdeutlichte unter anderem die Bedeutung der Gabe der Heilung für unsere heutige Zeit. Wer krank ist, gehe normalerweise zum Arzt – und es sei gut, dass wir in einem Land leben, in dem die ärztliche Versorgung gesichert ist. Heilsam könne aber auch sein, wenn jemand ein offenes Ohr bei einem Mitmenschen findet. Es komme darauf an, seine Begabung zu leben und sie für andere auszuüben. So auch die Gabe, Wunder zu vollbringen, die Paulus ebenfalls erwähnt. Es seien die alltäglichen Wunder, die zählten, so Dambach. Als Beispiel nannte der Prediger die Vergebung, die manchmal Wunder wirken kann, weil Menschen trotz Versagens durch sie erfahren können, dass sie wieder angenommen werden.
Nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis richtete die Gemeinde ihre Bitten an den Heiligen Geist: für Gerechtigkeit, für die Überwindung von Trennendem, für Frieden und Versöhnung in der Welt. Die Kollekte erbat die ACK für den Tafelladen des DRK-Kreisverbands Mosbach. In der gegenwärtigen Ausnahmesituation mit zahlreichen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine müssen hier Lebensmittel zugekauft werden, um den Kundinnen und Kunden ein bedarfsgerechtes Sortiment anbieten zu können. Es kam ein Betrag von rund 1100 Euro zusammen.
Vor dem Segen bedankte sich Richard Lallathin bei allen Mitwirkenden, beim rührigen Vorbereitungsteam, den vielen fleißigen Helferinnen und Helfern und bei der Band „Old Bones“ von der katholischen Kirchengemeinde Mosbach-Elz-Neckar (Mose), die den Freiluftgottesdienst mit modernen geistlichen Liedern umrahmt hatte.“ (Quelle: RNZ)