Zum ökumenischen Gottesdienst mit Tauferinnerung hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen am Pfingstmontag, 10. Juni 2019 in die Jesuitenkirche in der Heidelberger Altstadt eingeladen. Zehn Square-Flags der teilnehmenden Kirchen - darunter auch der Neuapostolische Kirche – wiesen den Weg über den Richard-Hauser-Platz zum Eingang der Kirche.
Zu den Klängen der Hauptorgel zogen zehn Delegierte der Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Heidelberg (ACK) in die dicht besetzte Kirche ein. Nach einem ersten Gemeindelied begrüßte Dr. Joachim Dauer, leitender Pfarrer der katholischen Stadtkirche, die anwesende Gemeinde und betonte die Verbindung untereinander durch die Taufe und den Glauben an Jesus Christus. Eindringlich bat er um Frieden bei den Menschen auf der ganzen Erde. Die überzeugend gesungene Antwort der ganzen Gemeinde lautete „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ (Hans-Jürgen Netz *1954/ Christoph Lehmann *1947) mit dem Refrain „Ehre sei Gott und den Menschen Frieden, Frieden auf Erden“.
Nun folgte die Lesung von Apostelgeschichte 8, 26 – 40, der Bekehrung und Taufe des Kämmerer aus Äthiopien. Sibylle Baur-Kolster, Pfarrerin der evangelischen Melanchtongemeinde und Vorsitzende der ACK, beleuchtete in ihrer Predigt die Situation des Kämmerers, der trotz hohem Sozialprestige den weiten Weg nach Jerusalem auf sich nahm und dessen Wunsch, sich spontan taufen zu lassen als Beginn weltweiter Mission.
Die ökumenische Vielfalt spiegelte sich in den persönlichen Taufzeugnissen, vorgetragen von Vertretern der einzelnen Mitgliedskirchen, wider. Wie ein roter Faden zog die Dankbarkeit, getauft zu sein und damit Gottes Liebe und Nähe zu verspüren, durch die Beiträge der Delegierten. Das Zitat von Martin Luther (1483 – 1546) „Ich bin getauft!“ – egal, was passiert, sei die gute Nachricht, die bleibe in einer konfliktgeladenen Welt.
Hirte i. R. Helmut Haas, Vertreter der drei neuapostolischen Stadtgemeinden Heidelberg, Heidelberg-Rohrbach und Heidelberg-Wieblingen, schilderte in seinem Statement, wie er als neuapostolischer Christ im Säuglingsalter neben dem Sakrament der Heiligen Wassertaufe auch das Sakrament der Heiligen Versiegelung erfahren habe und lenkte damit neben dem gegenwärtigen Aspekt auch auf den zukünftigen Aspekt im Reich Gottes (Joh 3, 5).
Gemeinsam sprach die anwesende Gemeinde das Glaubensbekenntnis, bevor viele der Anwesenden davon Gebrauch machten, als Erinnerung an die eigene Taufe, an einem der bereitgestellten Taufbecken das Kreuzzeichen mit Wasser zu erneuern. Mit Fürbitten, Vaterunser und Segen endete der Gottesdienst. Die Kollekte kommt Christen in Sri Lanka für den Wiederaufbau von Kirchen nach den Terroranschlägen zugute.