Allen Schlechtwettervorhersagen zum Trotz versammelten sich am Sonntag, 11. Juli 2021 rund 115 Jugendliche auf dem Grundstück der Kirche Neckargemünd-Mückenloch, um gemeinsam Jugendgottesdienst zu feiern.
Der große Andrang sorgte aufgrund der Beachtung der Abstandsregeln im Rahmen der Coronapandemie für eine Sitzschlange bis außerhalb des Grundstückes, was weder der guten Stimmung noch dem Gemeinschaftsgefühl Abbruch tat. Auch Bezirksälteste Gerd Merkel, der den Gottesdienst leitete, war von der großen anwesenden Gemeinde begeistert. Nach der Lesung des Bibelwortes vernahmen die Ohren lange vermissten Chorgesang, vorgetragen von neun singbegeisterten Jugendlichen mit Klavierbegleitung.
Predigtgrundlage war 1. Mose 9,9-10 „Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren auf Erden bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden.“ Bezirksälteste Merkel erinnerte an Gottes Bund mit den Menschen und die Herrschaft der Menschen über die Schöpfung. Doch Herrschaft bedeute nicht, mit eisernem Stab zu herrschen oder die Erde auszubeuten, sondern sie zu behüten, wie ein Hirte seine Schafe hütet. Es sei Aufgabe eines jeden Einzelnen, achtsam mit der von Gott geschenkten Schöpfung umzugehen. Dazu sei die bewusste Wahrnehmung notwendig, dass in allem ein Stück Gottheit stecke.
Diakon Tobias Kussin ergänzte in seinem Predigtbeitrag, dass beim bewussten Genießen der Natur sich ein Gefühl der Gottverbundenheit einstelle und die Ehre der Schöpfung im Kleinen beginne.
Diakon Elias Feil beleuchtete die Bedeutung von Achtsamkeit. Bewusstes Wahrnehmen von Umwelt und eigenen Empfindungen ermöglichen Selbstfürsorge und nachhaltiges Genießen von Speisen oder Begegnungen.
Priester Tobias Kirschbaum, Jugendleiter des Apostelbereichs verdeutlichte anhand der Fabel „Der beinlose Fuchs, der Tiger und der Mann“ die individuelle Verantwortung, etwas gegen das Leid des Nächsten zu unternehmen.
Als pünktlich um 12 Uhr der Eiswagen vor der Kirche geparkt hatte und die Sonne zwischen den Wolken hervorlugte, waren diese Worte tief in die Herzen der Jugendlichen gefallen. Es war spürbar, wie sehr die lange ausgebliebene Gemeinschaft und persönliche Gespräche genossen wurden. Auch die nicht schrumpfen wollende Schlange vor dem Eiswagen sprach für sich.