Planmäßig bestiegen am Freitagnachmittag, 27. November 2015 rund zwanzig Norderstedter Gemeindemitglieder aus dem Kirchenbezirk Hamburg-Nord kurz nach 17:00 Uhr den ICE Richtung Heidelberg.
Gespannt verfolgten Gemeindemitglieder der Gemeinden Walldorf, Wiesloch und Wiesloch-Baiertal – im nachfolgenden WaBaWie genannt – den Zugverlauf im Internet, erwarteten sie doch ihre zweite Schuhkartonpartnergemeinde. Bei der Aktion „Deine Gemeinde im Schuhkarton“ während des ersten Internationalen Kirchentages der Neuapostolischen Kirche 2014 in München hatte die Gemeinde Norderstedt die vorbereitete Schuhschachtel der drei „WaBaWie“-Gemeinden mit nach Hause gebracht.
Fünf geräumige Fahrzeuge standen gegen 22:00 Uhr am Heidelberger Hauptbahnhof bereit, als die Meldung einging, dass der bis dahin pünktliche Zug unvorhergesehen in Mannheim endet und stattdessen die Weiterreise mit der S-Bahn angetreten werden muss. Umso freudiger fiel die Begrüßung aus, als die bis dahin unbekannten Gäste mit einstündiger Verspätung ankamen und die Willkommensbanner ausgerollt wurden. Endlich im Hotel in Nussloch angekommen, wich die Anspannung der zum Ende hin etwas abenteuerlichen Reise und Geselligkeit stellte sich beim „Schlummertrunk“ ein.
Nach dem Frühstück am Samstagmorgen standen die Fahrzeuge wieder bereit, um die Norderstedter Gäste nach Heidelberg zu chauffieren. Bischof i. R. Rolf Ludwig ermöglichte zur Freude der norddeutschen Gäste spontan eine Besichtigung der mit einer Auszeichnung der Architektenkammer versehenen Kirche Heidelberg-Werderstr. bis die Weiterfahrt zum Adventsmarkt im Klosterhof der Abtei Neuburg angetreten wurde.
Mit dem Schiff zurück in Heidelberg angekommen, lockte ein Bummel mit Stadtbesichtigung in die Heidelberger Altstadt und auf den Weihnachtsmarkt. Mit der Bergbahn ging es aufs Schloss und auf den Königstuhl, wo wieder der bewährte „Pkw-Shuttle-Service“ bereitstand, um die Norderstedter Gäste auf dem direkten Weg zur Mehrzweckhalle Schatthausen zu befördern.
Hier hatten fleißige Hände im Laufe der vergangenen Tage ganze Arbeit geleistet und die Halle mit einem frischgeschlagenen Weihnachtsbaum festlich geschmückt. Weihnachtsmarktatmosphäre machte sich im Freien breit, wo in kleinen Hütten gegrillte Bratwürste, Schupfnudel mit Sauerkraut, Reibekuchen mit Apfelmus oder Tsatsiki, gegrillte Champignons oder frischgebackene Waffeln angeboten wurde. Allerlei Gebasteltes, Gebackenes und Gekochtes konnte ebenfalls erstanden werden. Die Besonderheit an diesem Abend war, dass nicht bezahlt, sondern gespendet wurde.
Adventsstimmung in der Halle verströmten die vielen Musik- und Gedichtbeiträge der Kinder, wofür sie die Süßigkeiten vom großen Weihnachtsbaum holen durften. Der „WaBaWie“-Chor mit Priester Peter Krennerich als Sprecher trug die Weihnachtsgeschichte vor und die Gäste aus Norderstedt in blauen Hemden, roten Halstücher begeisterten mit norddeutschen Liedern.
Den gemeinsamen Gottesdienst zum 1. Advent am Sonntagvormittag gestaltete Bezirksälteste Gerd Merkel mit dem Bibelwort Johannes 1, 17: „Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Zeitgleich fand Vorsonntags- und Sonntagsschule statt und im sakramentalen Teil des Gottesdienstes taufte der Bezirksälteste ein kleines Mädchen.
Freudestrahlend nahm Jeanette Günther vom Kinderschutzbund Wiesloch nach dem Gottesdienst umringt von den anwesenden Kindern von Bischof i. R. Rolf Ludwig den Spendenscheck über zweitausend Euro entgegen. Das waren die Einnahmen vom Samstagabend, die vom Missionswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland aufgerundet wurden.
Zwischenzeitlich standen dampfende Suppen und Eintöpfe, ein reichhaltiges Kuchenbuffet und verschiedene Getränke bereit, so dass für jeden Geschmack etwas dabei war und sich die Norderstedter Gäste nochmal für die Rückreise stärken konnten. Denn der IC Richtung Hamburg verließ um 13:36 Uhr den Bahnhof Wiesloch-Walldorf.