Eine Stunde mit Überraschungen und neuen Eindrücken erlebten fünf Jugendliche am Freitagabend, 5. Dezember 2014 im Heidelberger Luise Scheppler-Heim. Zusammen mit Priester Ralf Kneisel überbrachten sie eine Spende der Jugend des Kirchenbezirkes.
Richard Bohrmann, stellvertretender Leiter der Jugendhilfeeinrichtung war sichtlich überrascht von der Betragshöhe des Spendenschecks, während die Jugendlichen sichtlich beeindruckt von der breitgefächerten Arbeit und der individuellen und äußerst sensiblen Vorgehensweise der Einrichtung waren.
Bereits zum fünften Mal hatten die Jugendlichen im Oktober 2014 ein gutbesuchtes Galadinner veranstaltet, dessen Erlös nicht wie in den Vorjahren in Jugendfreizeiten fließen, sondern erstmals gespendet werden sollte. Der Erlös des Dinners wurde vom Missionswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland um weitere eintausend Euro aufgestockt, sodass schließlich eine Gesamtsumme von dreitausend Euro zusammenkam. Wichtig für die Jugendlichen war, dass die Spende Kindern und Jugendlichen zugutekommt, weshalb die Wahl auf das Luise Scheppler-Heim fiel.
Gleich nach der Begrüßung führte Richard Bohrmann die Jugendlichen blitzlichtartig durchs Haus, um einen ersten Eindruck der Arbeit zu vermitteln. Die anheimelnde familiäre Atmosphäre der beiden stationären Wohngruppen beeindruckte ebenso wie der kleine Schulraum oder die modern geschmackvoll gestalteten Gemeinschafträume. In lockerer Runde stellte Bohrmann den Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten vor, um Kindern und Jugendlichen in Konfliktsituationen beizustehen, angefangen von der stationären Krisenintervention über Schulbegleitung, ambulanten Erziehungsbeistandschaften, heilpädagogischer Kinderkrippe bis hin zur Behördenkommunikation und vielem mehr. Ausgangspunkt des Handelns sei immer die Entspannung der akuten Krisensituation unter Einbeziehung der jeweiligen persönlichen Ressourcen, was eine individuelle einzelfallspezifische Vorgehensweise voraussetze.
„Wissen Sie schon, wie Sie die Spende verwenden werden?“ – diese Frage der Jugendlichen beantwortete Bohrmann spontan mit „Als Solidaritätsbeitrag!“, was u. a. heißt, dass Jugendliche, die aufgrund bestimmter Voraussetzungen von Amtswegen kein Taschengeld erhalten, das gleiche Taschengeld wie deren Mitbewohner erhalten, dass Landschulheimaufenthalte, deren Finanzierung nur unzureichend vom Amt übernommen werden, wahrgenommen werden können und dass Weihnachtsgeschenke für das betroffene Kind gekauft werden können.
Dankbar für die vielen neuen Eindrücken und der Gewissheit, etwas in Nächstenliebe für Kinder getan zu haben, die etwas mehr im Schatten stehen, verabschiedeten sich die Jugendlichen in den adventlich geschmückten Winterabend.