„Gott ist gegenwärtig“ (GB 103) schallte am Sonntagvormittag, 10. März 2019 durch die Kirche Sinsheim. Ein Bläserensemble begrüßte die nach und nach eintreffenden Seniorinnen und Senioren der Kirchenbezirke Eberbach und Heidelberg zum Gottesdienst mit Bezirksevangelist Ralf Kneisel.
Gleich im ersten Gebet dankte Bezirksevangelist Ralf Kneisel Gott für seine Gegenwart, gerade dann, wenn es nicht spürbar gewesen sei. Als Predigtgrundlage las er Psalm 126, 6 „Sie gehen hin und weinen und tragen guten Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.“ Auch der gemischte Chor mit Seniorinnen und Senioren der beiden Kirchenbezirke lies mit „Wirf dein Anliegen auf den Herrn" (CB 193) die Vertonung eines Psalms zu Beginn der Predigt erklingen.
Bezirksevangelist Kneisel schilderte, dass der Psalm 126 mit „ein Wallfahrtslied“ überschrieben sei und als Trostwort diente. Er verglich den langen Glaubensweg mancher Anwesenden mit einer Wallfahrt hin zu einem besonderen Ziel. Obwohl Jesus in großer Liebe über Jerusalem weinte, ging er seinen Weg weiter und erfüllte seinen Auftrag. Obwohl seine Anhänger nach seinem Tod traurig waren, haben sie seine Auferstehung verkündet und weitergemacht. Obwohl Apostel Paulus Leid, Verfolgung und Schmerzen erdulden musste, habe er in Liebe zum Herrn weitergemacht. Der Bezirksevangelist betonte, dass dieser gute Same immer noch aufgehe, sofern er die notwendige Zeit, Geduld und Pflege erhalte und ermunterte die Gottesdienstteilnehmer dazu, aktive Christen zu sein.
Priester Ralf Herrmann, Vorsteher der Gemeinde Haßmersheim griff in seinem Predigtbeitrag das Bild der Wallfahrt zum gleichen Ziel auf, bei der sich jeder gegenseitig hilft und trägt. Er stellte fest, dass der beste Samen nichts nütze, wenn er nicht in den Boden komme und Frucht bringen könne.
Priester Steffen Römer, Vorsteher der Gemeinde Schriesheim appellierte an die notwendige Geduld, bis die äußeren Umstände stimmen und der Same aufgehen könne, zumal es bei Gott keine Abkürzungen gäbe.
Bezirksevangelist Peter Dambach riet dazu, das Positive zu sehen und zitierte Bezirksapostel Klaus Saur (1940 – 2014) mit „Säen kann man, was man will. Ernten muss man, was man gesät hat.“
Mit der Aufforderung, beim Nächsten das Gute zu sehen, aber beim Blick ins eigene Herz auch das Schlechte zu erkennen und Buße zu tun, leitete der Bezirksevangelist zum sakramentalen Teil des Gottesdienstes über. Nach dem Schlusssegen verabschiedete er sich persönlich von den Seniorinnen und Senioren, während Chor und Bläserensemble noch freudig musizierten.