Mit der schwungvoll gesungenen Einladung „Komm, sag es allen weiter: Gott selber lädt uns ein“ (Kinderliederbuch Nr. 89) kurz vor Beginn des Gottesdienstes läuteten die Kinder den Erntedanksonntag, 4. Oktober 2015 ein.
Die neuapostolischen Christen des Kirchenbezirkes Heidelberg hatten sich in der Kirche Heidelberg-Werderstr. eingefunden. Auch Gottesdienstteilnehmer von weiter her nutzten die Gelegenheit, anlässlich der Bezirkstage des Kirchenbezirkes Heidelberg einen Besuch abzustatten.
Erntedankgottesdienst
Der Erntedankgottesdienst begann mit dem Gemeindechoral „Lobe den Herren, o meine Seele“ (GB 263) und der gemischte Chor thematisierte mit seinem Liedbeitrag „Erntezeit, Dankezeit“ (CB 92), dass bei allem menschlichen Tun Gottes Segen unerlässlich ist. Parallel fand in den unteren Räumen der Kirche Vorsonntags- und Sonntagsschule sowie Konfirmandenunterricht statt.
Das Bibelwort Hebräer 13, 15–16 „So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit anderen zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“ war Predigtgrundlage von Bezirksälteste Gerd Merkel. Er erweiterte den Dank für alles Natürliche um die Dankbarkeit, einander haben zu dürfen und die Dankbarkeit für positive Erlebnisse.
Lobpreis Gottes und Werke der Liebe am Nächsten beschrieb der Bezirksälteste als Gott wohlgefällige Opfer. Hierzu zitierte er aus der neuesten Ausgabe „Unsere Familie“ 19/2015, der offiziellen Zeitschrift der Neuapostolischen Kirche, Worte von Stammapostel Jean-Luc Schneider, der den Lobpreis Gottes als Auftrag für die ganze Gemeinde betrachtet und als sicheren Indikator für deren Einssein wertet. Die Wichtigkeit der Werke aus Liebe am Nächsten machte Merkel an Jesuworten fest: „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben…“ (Matthäus 25, 35).
Priester Wolfgang Liszy, Gemeinde Schriesheim, Bezirksevangelist Rainer Lang, Diakon Steffen Klink, Gemeinde Heidelberg-Werderstr. und Evangelist Uwe Distler, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Wieblingen machten in ihren Predigtbeiträgen deutlich, dass Opfer eine Herzensangelegenheit sein muss und auch für Zukünftiges oder ausweglose Situationen mit Erfolg gedankt werden kann, wie es Paulus und Silas im Gefängnis erlebten (Apostelgeschichte 16, 25).
Sabine Georg ebnete mit dem Gesangssolo „The Call“ von Ralph Vaughan Williams begleitet von Priester Stefan Siebels am Klavier den Übergang zum sakramentalen Teil des Gottesdienstes. Nach der Sündenvergebung empfing ein kleines Mädchen auf den Armen seiner Eltern das Sakrament der Taufe. Die Feier des Heiligen Abendmahls, Schlussgebet und Schlusssegen rundeten den Gottesdienst ab. Nach Beendigung des Gottesdienstes entband Bezirksevangelist Klaus Egolf Priester Ralf Kneisel, der mittlerweile die Gemeinde Wiesloch-Baiertal als Vorsteher betreut, von seiner Funktion als Bezirksjugendleiter, die bereits Priester Matthias Morr aus der Gemeinde Heidelberg-Rohrbach übernommen hat.
Lob und Dank der ganzen Gemeinde bündelte sich schließlich im gemeinsamen Lied nach Beendigung des Gottesdienstes: Jutta Ludwig dirigierte das Lied des Internationalen Kirchentages 2014 „Singt ein Lied von Gott“ (CB 344) mit Orgelbegleitung und alle Anwesenden stimmten mit ein, während bereits ein Beamer aufgebaut wurde.
Mittagessen und Nachmittagsprogramm
Evangelist i. R. Bernd Lautner moderierte das anschließende Programm. Drei Minuten Zeit standen jedem Vorsteher des Kirchenbezirkes zur Verfügung, den Anwesenden die Besonderheiten der jeweiligen Gemeinde vorzustellen.
In der Zwischenzeit wurde ein schmackhaftes Mittagessen samt Geschirr und Besteck angeliefert, das an zwei Stationen im Foyer und auf dem Parkplatz der Kirche vom erfahrenen Team der drei Kooperationsgemeinden Walldorf, Wiesloch und Wiesloch-Baiertal ausgegeben wurde. Rindergulasch, Serviettenknödel und Rotkohl oder Hähnchenrouladen, Marktgemüse und Reis sowie Gemüselasagne für die Vegetarier standen zu Auswahl.
Die Gemeindemitglieder aus Edingen, Heidelberg-Wieblingen und Schriesheim betreuten professionell den Getränkeausschank im Festzelt und die Gläserspülküche im Kirchengebäude. Bereits am Freitagnachmittag hatten sie bei der Errichtung des Zeltes mit rund einhundertfünfzig Sitzplätzen auf dem Kirchenparkplatz unterstützt und standen ebenso beim Abbau zur Verfügung.
Ab 13:00 Uhr standen Vorträge und Workshops auf dem Programm. Priester Uwe Lang aus der Gemeinde Schriesheim vermittelte im Kirchenschiff in „LLLichtblicke – Lernen – Lachen – Lieben“ wertschätzende Kommunikation. Evangelist Rainer Vetter aus der Gemeinde Wiesloch differenzierte anhand des Katechismus die Begriffe „Sünde“ und „Schuld“ im Amtszimmer, gefolgt von Rebekka Knapp und Marcel Renz aus der Gemeinde Heidelberg-Wieblingen, die in einem lockeren Dialog fundiert die Geschichte der neuapostolischen Kirche in den vergangenen 152 Jahren lebendig werden ließen.
Für ein reichhaltiges Kuchenbuffet zur Kaffeezeit sorgten die Gemeinden Sandhausen und Wilhelmsfeld und die Kinder der Gemeinden Heidelberg-Rohrbach und Wiesloch, die am Samstagnachmittag den Altar und die gesamte Kirche liebevoll geschmückt hatten, räumten alles wieder ab, um die Früchte zu Hause genießen zu können.
Bereichert mit vielen positiven Eindrücken ging das zweitägige Bezirksfest am Sonntagnachmittag zu Ende, das am Vortag mit dem faszinierenden Projektchorkonzert begonnen hatte.