Mit dieser Überschrift hatten die drei Kooperationsgemeinden Walldorf, Wiesloch und Wiesloch-Baiertal zum gemeinsamen Erntedank am 5. Okt.
2014 in die Mensa des Ottheinrich-Gymnasiums, Wiesloch eingeladen. Bereits ab 9:00 Uhr bestand die Gelegenheit, sich bei einer Tasse Kaffee zu begrüßen und die Lebensmittelspende für die Wieslocher Tafel abzugeben.
Erntedankgottesdienst
Ab 10:00 Uhr feierte Bezirksevangelist Klaus Egolf, Vorsteher der Gemeinde Wiesloch mit der anwesenden Gemeinde den Erntedankgottesdienst, während parallel für die Kleinsten Vorsonntags- und die Grundschulkinder Sonntagsschule stattfand. Egolf schilderte zu Beginn seiner Predigt, dass er vor dem Gottesdienst nicht wie sonst üblich die Abgeschiedenheit gesucht habe, sondern ganz bewusst die Stimmung der eintreffenden Gottesdienstbesucher einfangen wollte. Hier habe er neben viel Freude und Dankbarkeit auch manche sorgenvolle Stimmung empfunden.
Als Predigtgrundlage diente Psalm 104, 27-28: „Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.“ Der Bezirksevangelist betonte, dass Gott absolut verlässlich ist: Er greift zur rechten Zeit ein, gibt zur rechten Zeit Speise so wie er seinen Sohn gesandt hat, als die Zeit erfüllet war.
Evangelist Rainer Vetter, Vorsteher der Gemeinde Walldorf berichtete in seinem Predigtbeitrag von einem Professor in Kalifornien, der im Rahmen seiner Forschungen zur Dankbarkeit feststellte, dass dankbare Menschen gesünder und glücklicher sind. Priester Peter Krennerich, Vorsteher der Gemeinde Wiesloch-Baiertal empfahl, Gott Vertrauen und Dank im Gebet entgegen zubringen. Priester Ralf Kneisel erinnerte daran, dass der Glaube an Gottes Hilfe Voraussetzung ist, göttlichen Trost punktgenau erleben zu können.
Die Vorsonntagsschulkinder hatten selbstgebastelten Erntedankschmuck mit an den Altar gebracht, als sich alle Kinder vor dem Sakramentsteil des Gottesdienstes zur Gemeinde gesellten.
Mit dem irischen Segensspruch verabschiedete Bezirksevangelist Egolf den bereits im Ruhestand befindlichen langjährigen Vorsteher der Gemeinde, Evangelist i. R. Bernd Lautner an seinen neuen Wohnort. Das gemeinsame Lied „Singt ein Lied von Gott“ setzte den Schlusspunkt des sakralen Teiles des Vormittags.
Mittagessen
Fleißige Hände verwandelten in kürzeste Zeit die Halle wieder zur Mensa, während draußen bei einem Getränk nette Gespräche geführt wurden. Vierzehn dampfende herbstliche Suppen und 21 selbstgebackene Brote boten für jeden Geschmack etwas und sorgten für zufriedene Gesichter. Ab 13:45 Uhr stellte sich die Konfirmanden 2015 mit einer kleine Präsentation vor.
Wieslocher Tafel e. V.
Große Aufmerksamkeit herrschte, als Karin Lehner, 2. Vorsitzende der Wieslocher Tafel e. V. die Bühne betrat und die ehrenamtliche Arbeit des Vereins vorstellte. Sie beleuchtete den Anfang des Tafelgedankens 1963 in Amerika, der 1993 auch in Deutschland Fuß fasste. Die Wieslocher Tafel mit einhundert ehrenamtlichen Helfern begann im Jahre 2004, um dann in 2007 den Wieslocher Tafelladen zu eröffnen. Hier werden zweimal wöchentlich Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern, Brot und Backwaren, die sich am Herstellungstag nicht verkaufen ließen, Lebensmittel, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen und einwandfreie Ware aus Überschussproduktion an Bedürftige abgegeben. Die Bedürftigen weisen sich mit einem sechs Monate gültigen Tafelpass aus. Lehner schilderte, dass so nicht nur wirtschaftliche Not gelindert wird, sondern auch soziale Kontakte und Freundschaften entstehen und bedankte sich für die vielen von der großen Erntedankgemeinde gespendeten Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs.
Nach einem Film über die neuapostolische Kirche Leipzig-Mitte, der Partnergemeinde der Gemeinde Wiesloch stand das Kuchenbuffet bereit und der Erntedanktag klang gemütlich aus.