Eine herausragende Einstimmung auf das Pfingstfest bot die musikalische Andacht am Samstag, 3. Juni 2017 in der Kirche Heidelberg-Werderstraße. Unter der Leitung von Sabine Georg und Lionel Passerino brachten vierzig Sängerinnen und Sänger des Kirchenbezirks Werke verschiedener Epochen zum Vortrag.
Der Heilige Geist, Teil der Trinität Gottes, stand im Mittelpunkt der Werkauswahl. Die Chorsänger hatten sich rings um die Zuhörer verteilt, als sie die Andacht mit dem lateinischen Hymnus „Veni Creator Spiritus“ von Rabanus Maurus (780 – 856) eröffneten. Die immerwährende Majestät der Dreieinigkeit Gottes charakterisierte das „Ehre sei dem Vater“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847). Den Geist als Kraft aus der Höhe, seine Charaktereigenschaften und deren Auswirkungen beschrieben die nachfolgenden Werke unter anderem von Melchior Vulpius (1570 – 1615) oder Johann Wolfgang Franck (1644 – 1710).
Mit „Bleib bei uns“ von Josef Rheinberger (1839 – 1901) und „Gott ist gegenwärtig“ von Joachim Neander (1650 – 1680) unterstrich ein Streichensemble die Allgegenwart Gottes. Michelle Egolf stellte den biblischen Zusammenhang mit ihrer Lesung von Auszügen aus Apostelgeschichte 1 und 2 her, während Sascha Reinhard „Nun bitten wir den heil’gen Geist“ von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707) an der Orgel intonierte und theologische Gedanken formulierte. Er beschrieb den Heiligen Geist als unsichtbare Kraft Gottes, die an ihren Früchten erkannt wird, als göttliches Licht und als Tröster und Beistand, um schwierige Hürden zu nehmen.
Die Freude auf das bevorstehende Pfingstfest gipfelte in „I will sing with the spirit“ von John Rutter (*1945), vorgetragen vom gemischten Chor mit Klavierbegleitung. Leise und unaufdringlich wie der Heilige Geist verklang das letzte „alleluia“ im pianissimo, bevor nach absoluter Stille die Zuhörer begeistert applaudierten.