Ein kleines Instrumentalensemble stimmte die Gottesdienstbesucher am 1. Weihnachtstag 2013 mit „Wie soll ich dich empfangen“ (CM 309) auf den Weihnachtsgottesdienst ein. In der vollbesetzten Kirche Heidelberg-Wieblingen erwarteten die Gemeinden Edingen und Heidelberg-Wieblingen Bischof Jörg Vester zum Weihnachtsgottesdienst. Das bekannte Weihnachtslied „O du fröhliche“, feierlich von der ganzen Gemeinde vorgetragen, eröffnete den Gottesdienst.
Bibelwort und Lesung
Das Bibelwort aus Titus 2, 11 „Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen“ stellte Bischof Vester an den Beginn seiner Predigt, an deren Beginn er die Sinnentleerung und Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes im heutigen gesellschaftlichen Umfeld beklagte. Um das Weihnachtserlebnis für alle Anwesenden erlebbar zu machen, bat er Bruder Dieter Werner um die Lesung der Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2, 1 – 14: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Jesus für alle Menschen gekommen
Der solistische Vortrag „Ihr Kinderlein kommet“ mit Bariton und Orgelbegleitung rundete die Lesung ab und inspirierte den Bischof, die Gottesdienstteilnehmer einzuladen, ein kindliches Gemüt zu bewahren. Dass Jesus Christus zu allen Menschen gekommen ist, machte der Bischof daran fest, dass die Hirten auf dem Feld die ersten waren, denen die Geburt Jesu verkündet wurde – eine Gruppe, die zu biblischer Zeit am Rande der Gesellschaft stand. Auch die Weisen aus dem Morgenland, die einem anderen Kulturkreis angehörten, wurden auf die Geburt aufmerksam, was ebenfalls ein Indiz dafür ist, dass Jesus für alle Menschen gekommen ist.
Heil durch Jesus Christus
Mit dem Gedanken, dass Jesus gekommen ist, Heil zu bringen und Heil zu predigen, sowie die Menschen wieder zu Gott zurück zu führen - eine Verbindung wieder herzustellen, die durch den Sündenfall im Paradies unterbrochen wurde, schloss der Bischof.
Um Rat zu fragen, wenn man nicht mehr weiter wisse, ähnlich der Weisen aus dem Morgenland, riet Evangelist Uwe Distler, Vorsteher der Gemeinde Heidelberg-Wieblingen in seinem Predigtbeitrag.
Jesus nahe bei den Menschen
Bezirksältester Gerd Merkel wies auf einen in Matthäus 1, 23 erwähnten Beinamen Jesu hin: Immanuel – Gott mit uns. Täglich sei Jesus Christus den Menschen sehr nahe und mit ihnen.
Die Bedeutung der Feiertage, als wichtige Gelegenheit zum inne halten, zum zurückschauen und um einen Blick in die Zukunft zu werfen, zeigte der Bischof abschließend auf.
Die gemeinsame Feier des Heiligen Abendmahls krönte den Weihnachtsgottesdienst und mit „Joy to the world“ von Georg Friedrich Händel drückte das Instrumentalensemble die Weihnachtsstimmung aus, die die Gottesdienstteilnehmer auf dem Heimweg begleitete.