Diese persönliche Aussage stellte Bischof i. R. Rolf Ludwig an den Beginn seiner Ausführungen im Jugendabend am Freitag, 17. April 2015 in der Kirche Heidelberg-Wieblingen. Knapp dreißig Jugendliche aus dem Kirchenbezirk Heidelberg waren gespannt, was der Bischof i. R. sowie Natalie Stark, Trauerbegleiterin des Kirchenbezirks Eberbach und Dr. Rüdiger Schatz, ehemaliger Chefarzt am Krankenhaus Sinsheim zum Thema Sterben berichten würden.
Wie eingangs erwähnt drückte Bischof i. R. Ludwig einerseits seine Lebensfreude aus, formulierte aber gleichzeitig, dass der Tod ebenso zum menschlichen Leben gehört wie die Geburt. Der Tod könne schlagartig und unvorbereitet eintreten – beispielsweise bei einem Unglück. Er könne aber zum schleichenden Prozess über einen längeren Zeitraum hinweg werden wie beispielsweise bei einer schweren Krankheit.
Dr. Schatz, der sich in der Palliativversorgung engagiert, stellte klar, dass er als Arzt beim Sterben begleiten aber nicht zum Sterben verhelfen wolle. Er gab einen Überblick, was aktuell durch Palliativmedizin geleistet werden kann und wie in dieser interdisziplinären Wissenschaft Ärzte, Pfleger und Therapeuten eng zusammen arbeiten.
Bischof Ludwig berichtete aus der pädiatrischen Onkologie, dass Kinder, die eine Krebserkrankung überlebt hätten, einen so starken Lebenswillen entwickelt hätten, dass sie lebenslang nie suizidgefährdet wären. Bischof Ludwig erläuterte das Sterben eines Menschen anhand der fünf Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross , einer anerkannten amerikanischen Sterbeforscherin.
Natalie Stark führte aus, dass es bei der Trauerbegleitung wichtig sei, mit viel Sensibilität für einen Menschen da zu sein ohne ihm vermeintlich gute Ratschläge geben zu wollen. Zu gegebener Zeit darf im speziellen Einzelfall sogar gelacht werden.
Mit ihren Ausführungen hatten die drei Referenten die Jugendlichen so stark in ihren Bann gezogen, dass 1,25 Stunden wie im Flug vergangen waren. Die Jugendlichen bedankten sich bei den Gastreferenten mit „Studentenküssen“ und setzten den Dialog bei Getränken und Knabbereien fort.