Fackeln und Kerzen wiesen am Montagabend, 10. Dezember 2018 den Weg in die neuapostolische Kirche Heidelberg-Wieblingen. Im Rahmen der ökumenischen Veranstaltungsreihe „Lebendiger Adventskalender“ hatte die Kirchengemeinde Heidelberg-Wieblingen die Bevölkerung zur Adventsandacht eingeladen.
Gemeinsam ein wenig innehalten und sich der Vorbereitung auf Weihnachten zuzuwenden, ist die Idee hinter der ökumenischen Initiative „Lebendiger Adventskalender“. An jedem Abend im Advent öffnet eine andere Familie, Kirchengemeinde oder eine andere Gruppe im Stadtteil ein Fenster, Türen oder Hoftore, um Momente der Besinnung, Gemeinschaft und Begegnung zu ermöglichen.
Rund 30 Wieblinger Bürgerinnen und Bürger hatten sich am Montagabend in der bereits weihnachtlich geschmückten Kirche eingefunden, wo Edeltraut Noffz die Andacht mit einem Gedicht eröffnete. „Wie soll ich dich empfangen“ (Johann Crüger 1598 – 1662) sangen alle Anwesenden, bevor Hirte i. R. Helmut Haas Gedanken des Leipziger Theologieprofessors Peter Zimmerling über den Wandel der Advents- zur Vorweihnachtszeit zitierte. War mehr als eineinhalb Jahrtausende lang in der Adventszeit so wie in der Passionszeit gefastet worden, um sich auf das Kommen Jesu angemessen vorzubereiten, ist diese Stille und Einkehr Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern gewichen.
Nach einem weiteren gemeinsamen Lied erinnerte Helmut Haas die Anwesenden an die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes „Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich“ (Nikolaus Herman um 1480 – 1562) im Erzgebirge, als der verschollen geglaubte Sohn des Kantors nach achtjähriger Abwesenheit an Weihnachten 1554 zurückkehrte. Mit diesem gemeinsamen Choral endete auch der besinnliche Teil des Abends.
Nur Kerzenlicht illuminierte das Foyer der Kirche, wo bei Glühwein, Kinderpunsch und Gebäck noch manch netter Gedankenaustausch stattfand, bevor sich alle wieder ins Dunkel der Adventsnacht verabschiedeten.