In der Kirche Sinsheim erwartete neben den Gemeinden Eschelbronn, Neckarbischofsheim und Sinsheim aus dem Kirchenbezirk Eberbach auch die Gemeinde Sandhausen aus dem Kirchenbezirk Heidelberg Apostel Herbert Bansbach zum Gottesdienst am vierten Adventssonntag, 23. Dezember 2018. Im Verlauf des Gottesdienstes vollzog der Apostel Veränderungen in der Gemeindeleitung der Gemeinden Sandhausen und Sinsheim.
Als Predigtgrundlage las Apostel Bansbach Psalm 130, 5 – 6 „ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen; mehr als die Wächter auf den Morgen.“ Der Apostel schilderte, wie Gott die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen habe: nicht als Gott, aber mit göttlichen Eigenschaften. Nach dem Sündenfall erfolgte die Trennung von ihm, Kommunikation auf Augenhöhe war nicht mehr möglich und das sorglose Leben im Paradies gehörte der Vergangenheit an. In dieser Situation habe Gott den Erlöser verheißen. Jesus, als der Unerschaffene, der von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert, sei bereits im Alten Bund präsent, aber für die Menschen nicht sichtbar gewesen. Waren göttliche Verheißungen geschwächt oder in ihrer Funktion reduziert worden, nutzte Gott Werkzeuge, die die Verheißung am Leben hielten wie Micha, der präzise Vorhersagen machte.
„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn…“
Apostel Bansbach zitierte Apostel Paulus mit Galater 4, 4 „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn…“ und beschrieb dazu die historischen Rahmenbedingungen. Das römische Reich zur Zeit Kaiser August habe die gesamte damals bekannte Welt umfasst, in dem mit „Pax romana“ weitgehend Frieden herrschte, mit Hochkultur und Infrastruktur, in der etwas bekannt gegeben werden konnte, und mit Schriftlichkeit, mit der etwas notiert und weitergegeben werden konnte. Trotz zahlreicher Vorhersagen warteten nur noch wenige auf den Erlöser: Simeon, der ein gottesfürchtiges und vom Geist erfülltes Leben führte und Hanna, eine fromme Frau, die täglich im Tempel anzutreffen war.
„…will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, …“
Bezüglich der Verheißung Jesu in Johannes 14, 3 „…will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, …“ erwähnte Apostel Bansbach den Gruß der ersten Christen „Maranatha“, aber auch deren Zweifel und Bedenken. Als Werkzeug, um diese Verheißung wachzuhalten, nannte er das Apostelamt und empfahl, sich wie Simeon und Hanna vorzubereiten, ein gottesfürchtiges Leben mit dem Einhalten der Gebote und dem Gebot der Nächstenliebe zu führen sowie auf Impulse des Heiligen Geistes zu achten.
In seinem letzten Predigtbeitrag vor seinem Ruhestand forderte Evangelist Reiner Wiesler, Vorsteher der Gemeinde Sinsheim analog dem Bibelwort des Gottesdienstes, „mehr“ und intensiver auf die Wiederkunft Jesu „zu warten als die Wächter“ und dankte Gott für alle erlebbare Nähe während seiner seelsorgerischen Amtstätigkeit.
Sakramente und Veränderungen in der Seelsorge
Im sakramentalen Teil des Gottesdienstes spendete der Apostel vier Erwachsenen sowie sieben Kleinkindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung bevor er mit der ganzen Gemeinde Heiliges Abendmahl feierte.
Anschließend dankte Apostel Bansbach Evangelist Reiner Wiesler für knapp 48 Jahre ehrenamtliche seelsorgerische Amtstätigkeit davon rund 34 Jahre in der Gemeindeleitung verschiedener Gemeinden und versetzte ihn in den Ruhestand. Mit der Leitung der Gemeinde Sinsheim betraute er Evangelist Klaus-Peter Ruf, bisher Vorsteher der Gemeinde Sandhausen im Kirchenbezirk Heidelberg. Priester Carsten Egolf aus der Gemeinde Wiesloch übertrug er die Leitung der Gemeinde Sandhausen. Für die Gemeinde Eschelbronn ordinierte er Diakon Marvin Müller zum Priester.
„Jesus, bleib in meinem Leben Weggefährte, bester Freund.“ (Markus Rink *1983, CB 307) war der treffende musikalische Schlusspunkt des gemischten Chores.