Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt. (Lukas 22,17.18)
Die Bibel berichtet von der Stiftung des Heiligen Abendmahls (Lk 22,14–20) in der Gemeinschaft mit den Aposteln. Jesus bricht das Brot und gibt es an sie weiter, ebenso den gesegneten Kelch mit Wein. Als Zeichen der Verbundenheit reichen sich die Apostel den Kelch untereinander weiter.
Jesus schafft Gemeinschaft mit Gott
Das gebrochene Brot verweist auf den gebrochenen Leib Christi und der Wein auf sein Blut, für alle Menschen vergossen. Wenn wir heute Heiliges Abendmahl feiern, werden Hostien, die Brot und Wein symbolisieren, ausgesondert. Leib und Blut Christi treten somit wahrhaftig hinzu: Christus ist mitten in der Gemeinde gegenwärtig. Das Reich Gottes kann von jetzt an für jeden Gläubigen besonders nahe sein.
Gemeinschaft miteinander teilen
Das Leben Christi soll für alle erfahrbar werden. Wir müssen daher, wie die Apostel damals, den Kelch weitergeben, also dafür sorgen, dass Christi Heil jedem zugänglich wird. Einander zu vergeben und füreinander zu beten, macht den Weg dazu frei.
Heiliges Abendmahl eint! Ist jeder einzelne mit Christus verbunden, so sind sie auch untereinander verbunden, denn im Abendmahl essen wir alle dasselbe Brot und trinken denselben Wein. Behandeln wir den anderen daher - trotz aller Unterschiedlichkeit - mit dem Wissen: Allen gilt dieselbe Liebe Christi. Somit schließen wir auch niemanden aus.
Gemeinschaft trotz Trennung
In der aktuellen Situation dürfen wir nicht zu Gottesdiensten zusammenkommen. Das macht uns traurig, denn dadurch fehlt uns neben der Gemeinschaft mit unseren Glaubensgeschwistern auch die sakramentale Feier des Heiligen Abendmahls. Tröstlich ist die Begebenheit aus 1. Thessalonicher 2,13ff. Schon die ersten Christengemeinden litten zeitweise unter Trennung und Apostel Paulus schreibt: „Wir aber, Brüder und Schwestern, nachdem wir eine Weile von euch getrennt waren – von Angesicht, nicht im Herzen –, haben wir uns desto mehr bemüht, euch von Angesicht zu sehen mit großem Verlangen.“
So wollen auch wir uns bemühen, in gläubiger Verbindung zu Jesus Christus und unserem Nächsten zu stehen, zeitweise nun nicht persönlich, aber im Herzen. Lasst uns im Vertrauen auf Gottes Beistand und mit der Führung durch den Heiligen Geist den aktuellen Kelch annehmen und ihn im oben beschrieben Sinn teilen. Dieses Bemühen segnet Gott und er schenkt uns die heutige und zukünftige Gemeinschaft mit ihm.