Voller Begeisterung schmetterten die Kinder das Lied „Gottes Wort ist ein Licht auf dem Weg“ (Dirk Pfau) Apostel Herbert Bansbach entgegen, als er am Sonntagvormittag, 15. Oktober 2017 in der Kirche Heidelberg-Werderstraße eintraf. Ein Bläserensemble und der gemischte Chor stimmten die Gottesdienstbesucher aus dem gesamten Kirchenbezirk auf den Gottesdienst ein.
Der gemeinsam gesungene Choral „Befiehl du deine Wege“ (GB 146) eröffnete den Gottesdienst. Nach dem Gebet las Apostel Bansbach Lukas 24, 17 „Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen.“ gefolgt von „Gott in der Höh sei Preis und Ehr“ (CB 142) vorgetragen vom gemischten Chor mit Oboenüberstimme. Der Apostel forderte dazu auf, unbeeindruckt von irdischen Unzulänglichkeiten in das Lob Gottes einzustimmen.
Dass die menschliche Einschätzung mancher Situationen nicht der göttlichen Sichtweise entspricht, erläuterte er anhand biblischer Beispiele: Saulus habe erst die Christen verfolgt, bevor Jesus ihm in den Weg trat und er seine Sichtweise ändern konnte. Die Emmaus-Jünger hatten an Jesus als Erlöser des irdischen Israels geglaubt, bevor Jesus durch seine Anwesenheit ihr Herz entflammte und die Sichtweise veränderte. Der Apostel warnte vor kurzsichtigem Kosten-/Nutzen-Denken und der Instrumentalisierung des Glaubens für irdische Belange.
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (aus Johannes 18, 36) – an diese Jesuworte erinnerte Priester Steffen Römer, Vorsteher der Gemeinde Schriesheim in seinem Predigtbeitrag und riet zur Nachfolge.
Liturgische Besonderheit des Gottesdienstes war die Spendung aller drei Sakramente der Neuapostolischen Kirche. Ein kleines Mädchen erhielt auf den Armen seiner Eltern die Heilige Wassertaufe. Danach spendete der Apostel ihr und zwei weiteren Kindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung und anschließend feierte er mit der ganzen Gemeinde Heiliges Abendmahl.
„Möge die Sonn dir scheinen“ (CB 365) – diesen Segenswunsch aus Irland gab der gemischte Chor den Gottesdienstteilnehmern mit auf den Weg und der Apostel bat um Fürbitten für die Christen in Togo – seinem ausländischen Arbeitsgebiet, die seit kurzem unter schwierigen politischen Bedingungen leben müssen.