Lob und Dank der älter gewordenen Glaubensgeschwister brachte Bischof Jörg Vester am Sonntag, 19. Okt.
2014 im Eingangsgebet vor den Thron Gottes, denn die Seniorinnen und Senioren des Kirchenbezirkes hatten sich zu einem besonderen Gottesdienst in der Kirche Heidelberg-Werderstr. versammelt. Der Bischof übermittelte Grüße und ein spezielles Bibelwort des Apostels als Predigtgrundlage aus Jesaja 55, 9: „sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“
Der Bischof bedankte sich bei den Senioren nicht nur, dass sie ihn als jüngeren herzlich aufnehmen, sondern auch dafür, dass sie bereit sind, Änderungen und notwendige Entscheidungen mitzutragen und somit Vertrauen in die Führung der Kirche beweisen. Er würdigte den Erfahrungsschatz der Senioren und regte an, diesen als „Seniorberater“ in der Gemeinde einzubringen. Gerade für die Gegenwartsängste der Senioren fand der Bischof Verständnis und empfahl, diesen mit dem Blick in die Zukunft des Glaubens zu begegnen. Er schilderte die Liebe Gottes im Zugang zum Altar, seiner Gnade und der persönlichen Seelsorge und stellte fest, dass Jesus nicht jede Frage beantwortete, aber immer wesentliche Impulse gab. Schließlich charakterisierte der Bischof die Allmacht Gottes, die über der Dimension Zeit steht, die nicht von irdischen Grenzen beschränkt wird, für die auch der irdische Tod keine Grenze darstellt und die in der vollkommenen Liebe gipfelt. „Gott sieht uns, wie wir einmal sind, wenn Gott in seiner Gnade alles hinzugelegt hat. Sehen wir unsere Glaubensgeschwister auch so!“ riet der Bischof.
Bezirksälteste Gerd Merkel bewunderte in seinem Predigtbeitrag den goldenen Oktobersonntag mit den Worten: „Welch herrlicher Tag! Welch ein herrlicher Gottesdienst!“ Er berichtete von einer beruflichen Trainingseinheit, bei der sich alle Teilnehmer den eigenen 80. Geburtstag vorstellen und planen sollten mit dem Fazit, alles was man tut, langfristig anzulegen. Er war es auch, der den Gottesdienst mit „die Liebe Gottes“ überschrieb.
Mit Gedanken zur Bibelstelle Jesaja 44,22 „Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich!“ leitete der Bischof zum Sakramentsteil des Gottesdienstes über. Im Schlussgebet gedachte der Bischof besonders derer, die sich in einem dunklen Tunnel befinden und bat Gott, darin ein Licht anzuzünden.
Für einfühlsamen Chorgesang sorgte der gemischte Chor der Gemeinde Heidelberg-Rohrbach und das Orchester der Gemeinde Edingen-Neckarhausen brachte Werke aus längst archivierten Orchestermappen zu Gehör.