Am 21. Oktober trafen sich einige Jugendliche der Bezirke Heidelberg und Eberbach in Meckesheim zum diesjährigen „sozialen Projekt“. Der örtliche Asylarbeitskreis veranstaltete in den Räumen des CVJM ein großes Herbstfest, bei welchem alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Meckenheim und vor allem die dort aufgenommenen Geflüchteten herzlich eingeladen waren.
Unsere Aufgabe als neuapostolische Jugend der beiden Bezirke bestand darin, durch tatkräftige Mitarbeit den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu ermöglichen. Um 14 Uhr wurden wir von den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des „Freundeskreis Asyl“ begrüßt und sofort in den Aufbau und die Vorbereitung eingespannt.
Das Buffet, für welches wir selbst einiges mitgebracht hatten, musste schön hergerichtet werden und draußen mühten sich ein paar von uns, eine große Hüpfburg zur Entfaltung zu bringen.
Für die Kinder wurde darüber hinaus noch einiges mehr geboten: Fußball, Dosenwerfen, Eierlauf, eine Schminkstation und einen Basteltisch bereiteten wir bis zum Beginn des Festes um 16 Uhr sorgfältig vor.
Dann ging es los. Nach und nach kamen immer mehr Menschen, darunter viele Geflüchtete mit ihren Kindern und wir bekamen einiges zu tun. Kurz nachdem das Buffet – süß und salzig, arabisch und deutsch und vor allem üppig – offiziell eröffnet wurde, türmte sich schon das dreckige Geschirr, für dessen Abwasch wir an diesem Nachmittag zuständig waren.
Auch die Kinder ließen es sich nicht nehmen, das angebotene Betreuungsprogramm voll auszuschöpfen. Bald liefen fast alle als Katze, Fee oder Superheld geschminkt zwischen ihren Eltern umher.
Für die Erwachsenen gab es ebenfalls ein Unterhaltungsprogramm.
Das neuapostolische Blasorchester eröffnete den Abend mit zwei bekannten deutschen Volksliedern. Danach ergriff Dirk Ender, Pfarrer in Meckesheim, das Wort und führte durch das Programm. Maik Brandt, Bürgermeister der Gemeinde Meckesheim, die Bundestagsabgeordneten Stephan Harbarth und Lars Castellucci, sowie der frühere Bürgermeister Hans-Jürgen Moos dankten in ihren Redebeiträgen alle dem Freundeskreis Asyl für seine Arbeit mit den Geflüchteten und versicherten letzteren, dass man alles im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten für die Integration in Meckesheim getan habe und auch weiterhin tun werde.
Frau Wolber vom Freundeskreis gab das Dank an die Gemeinde zurück. Durch deren finanzielle Unterstützung sei es dem Verein nun möglich, den Geflüchteten zwei Mal pro Woche in den Räumen des CVJM eine feste Anlaufstelle zu sein. Allerdings wies sie ebenfalls darauf hin, dass es noch viel zu tun gäbe. Integration hieße eben nicht nur, den Menschen Essen und eine Wohnung zu geben, sondern auch, ihnen persönlich zu begegnen, ihnen Mut zuzusprechen und vor allem beim Erlernen der Sprache zu helfen.
Zwischen den verschiedenen Redebeiträgen durften die Festgäste auch einem arabischen und deutschen Liebesgedicht lauschen, weitere Stücke des Blasorchesters hören und einige Geflüchtete auf der Bühne kennenlernen. Auf die Frage des Pfarrers, was ihnen in Deutschland wohl am schwersten gefallen sei, bzw. ihnen immer noch schwerfalle, sagte einer der Geflüchteten: „Es sind die kleinen Dinge, aber davon ganz schön viele. So viel ist anders. Das ist nicht einfach für uns. Deshalb bitte ich euch: Wir müssen uns gegenseitig aushalten.“ Sich gegenseitig aushalten; das war beim diesjährigen Herbstfest des Freundeskreis Asyl kein Problem. Im Gegenteil: alte und neue MeckesheimerInnen, sowie wir Jugendlichen aßen, tranken und sprachen munter miteinander und nahmen uns gegenseitig gerne an.
Nachdem um halb 9 der letzte dreckige Teller gespült, alle Gäste gegangen und alles wieder schön aufgeräumt war, konnten wir zufrieden den Heimweg antreten. Wir hatten unseren Beitrag zu einem tollen Fest geleistet, bei dem sich alle nicht nur gegenseitig ausgehalten, sondern besser kennengelernt hatten. Ein einzelnes Fest mag sicher nur ein kleiner Beitrag zur großen sozialen Aufgabe der Integration sein. Jedoch kann es gerade die vielen kleinen persönlichen Sorgen der Geflüchteten ein kleines Bisschen leichter machen.